
Am 7. April 2025 wurde in Ludwigshafen-West, genauer gesagt in der Bayreuther Straße, eine 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der Kampfmittelräumdienst erhielt sofort nach dem Fund, der während Bauarbeiten für ein Regenrückhaltebecken gemacht wurde, Nachricht und traf am frühen Abend vor Ort ein. Die ersten Untersuchungen ergaben, dass die Bombe keinen Zünder hatte, was die Notwendigkeit einer Evakuierung der umliegenden Wohngebiete ausschloss.
Die lokale Politik kam schnell in Bewegung. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und Sozialdezernentin Beate Steeg verließen eine laufende Stadtratssitzung, um einen Krisenstab zu koordinieren. Steinruck äußerte Erleichterung darüber, dass die Situation unter Kontrolle war, da die Bombe ohne Zünder nicht entschärft werden musste. Stattdessen kann der Sprengkörper problemlos abtransportiert werden.
Evakuierungsszenarien durchgespielt
Zuvor hatte die Stadtverwaltung verschiedene Szenarien durchgespielt, bei denen eine mögliche Evakuierung angrenzender Wohnblöcke und Flüchtlingsunterkünfte in Betracht gezogen wurde. Diese Vorsichtsmaßnahme verdeutlicht die Sorgfalt, mit der die Behörden auf solche Bedrohungen reagieren, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
In einem anderen Teil Deutschlands, in Stuttgart, fand ebenfalls am gleichen Tag eine Sprengung einer englischen Fliegerbombe statt. Diese Bombe, die sich im Wald auf der Waldau befand, konnte nicht entschärft werden und musste deshalb gesprengt werden. Ein großer Wassersack wurde auf die Bombe platziert, um die Sprengkraft zu dämpfen. Diese Sprengung war die zweite in der Reihe, um die Bombe erfolgreich zu beseitigen.
Hintergrund der Kampfmittelbeseitigung
Die Bekämpfung von Blindgängern und anderen Kampfmitteln hat eine lange Geschichte in Deutschland, die bis nach dem Zweiten Weltkrieg zurückreicht. Ursprünglich übernahmen alliierte Besatzungsmächte die Aufgabe, die gefundene Munition zu beseitigen. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland ab den 1950er-Jahren obliegt diese Verantwortung den Bundesländern, die jeweils eigene Kampfmittelräumdienste unterhalten. Diese Dienste sind gemäß der „Kampfmittelverordnung“ organisiert, die der Sicherheit und Ordnung der Öffentlichkeit dient.
Kampfmittel werden als gewahrsamslos gewordene, zur Kriegsführung bestimmte militärische Gegenstände definiert. Dazu zählen chemische Stoffe, Explosivstoffe oder Kriegswaffen. Die Beseitigung dieser Gefahren umfasst mehr als die bloße Entschärfung, da auch historische Erkundungen notwendig sind, um Anzeichen für Kampfmittelbelastungen zu identifizieren.
In der Praxis bedienen sich die Fachleute moderner Technologien, um Anomalien im Erdmagnetfeld oder im Boden aufzuspüren. Gefundene Kampfmittel müssen in Zwischenlager transportiert, dort zerlegt und zerstört werden. Die Vernichtung erfolgt entweder durch gezielte Sprengungen oder thermische Verfahren. Diese sorgfältigen Prozessschritte sind entscheidend für die Sicherheit der Bevölkerung.
Letztlich zeigt der Umgang mit diesen gefährlichen Altlasten, wie wichtig eine koordinierte und gut organisierte Vorgehensweise von staatlichen und privaten Institutionen ist, um die Sicherheit aller Bürger zu gewährleisten. Auf jedem Fall bleibt die Situation in Ludwigshafen eine erfreuliche Wendung, nachdem die städtischen Behörden proaktiv und entschlossen reagiert haben.
Rheinpfalz berichtet über den Bombenfund in Ludwigshafen. Stuttgarter Nachrichten berichten über die Sprengung in Stuttgart. Weitere Informationen könnt Ihr auf kmdb.info finden.