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Feuerwerk unter Beschuss: Ärzte und Polizei fordern Böllerverbot!

In Stuttgart wachsen die Forderungen nach einem Verbot von Feuerwerk, insbesondere nach einer Reihe von Unfällen während der Silvesternacht. Ärzte und die Polizeigewerkschaft haben sich für strengere Regelungen ausgesprochen, wobei die Polizeigewerkschaft sogar eine Petition mit rund 1,5 Millionen Unterschriften an das Innenministerium übergeben hat. Diese Diskussion wird durch die enormen Schäden, die durch Feuerwerkskörper entstanden sind, untermauert. In der Silvesternacht wurden deutschlandweit Schäden in Höhe von knapp zwei Millionen Euro registriert, während Krankenhäuser in Stuttgart von einer Vielzahl an Verletzten berichteten, darunter über 30 Patienten im Marienhospital. Ein besonders tragischer Fall betrifft einen Mann, der aufgrund von Feuerwerksverletzungen zwei Finger verlor.

Dr. Thomas Schoeller, ein führender Arzt, fordert ein generelles Böllerverbot für Privatpersonen und argumentiert, dass das Risiko von lebenslangen Behinderungen durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk nicht gerechtfertigt sei. Auch die Organisationen, die das Böllerverbot unterstützen, einschließlich der Deutschen Umwelthilfe und der Gewerkschaft der Polizei, weisen darauf hin, dass in der Silvesternacht häufig Sach- und Personenschäden vorkommen. Laut den Berichten mindestens fünf Menschen sterben jährlich in Deutschland durch Unfälle mit Feuerwerk. So äußert sich auch Felix Antoniuk, ein Pyrotechniker, der einen Feuerwerk-Führerschein zur Regulierung des Zugangs zu Feuerwerkskörpern vorschlägt und hohe Strafen für die Verletzung von Vorschriften fordert. Die öffentliche Meinung in Stuttgart ist gespalten: Während einige das Feuerwerk als Teil der Tradition verteidigen, sehen andere die negativen Auswirkungen auf Tiere und die Umwelt kritisch.

Diskussion um Feuerwerkregelungen

Die Debatte über ein Böllerverbot ist nicht neu. In den letzten Jahren wurde besonders häufig im Vorfeld von Silvester darüber gesprochen, vor allem in Hinblick auf die Vorschriften für den Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern. Der Verkauf von F2-Feuerwerk, das typisches Silvesterfeuerwerk umfasst, ist nur für Erwachsene und ausschließlich zwischen dem 29. und 31. Dezember erlaubt. An Neujahr dürfen solche Feuerwerkskörper nur in bestimmten Gebieten gezündet werden, was jedoch relativ lax gehandhabt wird. Ein vollständiges Verbot könnte die Ausnahmen für feste Tage und Orte erst recht für alle Bürger abschaffen. Das Bundesinnenministerium hat sich jedoch gegen ein allgemeines Böllerverbot ausgesprochen und erklärt, dass dies als „nicht verhältnismäßig“ angesehen wird.

Diverse Strukturen existieren bereits, um den missbräuchlichen Gebrauch von Feuerwerk zu regulieren, besonders im Hinblick auf die Angriffe auf Einsatzkräfte und die damit verbundenen Sachschäden. Dennoch bleibt die Diskussion über ein potenzielles Böllerverbot aufgrund der Abwägung zwischen den Interessen der Böllerfans und den Belangen des Gesundheits-, Tier- und Umweltschutzes von Bedeutung. Silvesterfeuerwerk trägt zu einem Prozent der jährlichen Feinstaubbelastung bei, wobei die Werte oft die Grenzwerte der WHO übersteigen. Dennoch zeigt die Diskussion, dass ein Feuerwerksverbot größere wirtschaftliche Konsequenzen für Pyrotechniker, Geschäfte und Transportunternehmen mit sich bringen könnte, was ebenfalls von Fachleuten wie Achim Hagen, einem erfahrenen Pyrotechniker, angemerkt wird.

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Stuttgart, Deutschland
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Weitere Infos
tagesschau.de

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