
Die evangelischen Kirchengemeinden Untergröningen und Obergröningen haben zu Beginn des Jahres 2025 eine Fusion vollzogen. Dieser Schritt wurde am Drei-Königstag mit einem festlichen Gottesdienst in der Christuskirche Untergröningen gefeiert. Der Gottesdienst wurde von Pfarrerin Florentine Wolter und Klaus Anthes, dem stellvertretenden Dekan des Kirchenbezirks Schwäbisch-Hall-Gaildorf, gestaltet. Anwesend waren Gläubige aus beiden Gemeinden, Kirchengemeinderäte, Ortsvorsteher Thomas Bacher sowie Vertreter von Vereinen. Ein Projektchor aus Liederkranz Untergröningen und MGV Obergröningen umrahmte den Gottesdienst musikalisch. Das Motto der Fusion lautete „Alles in einen Topf“.
Die Entscheidung zur Fusion wurde als notwendig erachtet, da die Zahl der Gemeindeglieder und die Anzahl der Pfarrer rückläufig sind. Infolgedessen werden Veranstaltungen und Gottesdienste zusammengelegt, wobei wichtige lokale Veranstaltungen erhalten bleiben sollen. Der neue Kirchengemeinderat wird am 1. Advent sein Amt antreten, bis dahin wird die fusionierte Gemeinde als „Ortskirchliches Verwaltungsgebiet“ bezeichnet. In den Fürbitten wurde die Hoffnung auf ein schnelles Zusammenwachsen und neue Impulse geäußert. Zudem verabschiedete Pfarrerin Wolter einige Mitglieder aus ihren Ämtern. Grußworte wurden von Klaus Anthes, Gaby Förstner, Thomas Bacher und Christine Heinz gehalten. Nach dem Gottesdienst wurde auf die Fusion angestoßen, und im Gemeindehaus gab es Eintopf.
Hintergründe zur Fusion der Kirchengemeinden
Bereits im Vorfeld der Fusion hatten die evangelischen Kirchengemeinden Obergröningen und Untergröningen einen Wechsel des Kirchenbezirks und eine Fusion geplant. Gemeindeversammlungen fanden zu Beginn des Jahres statt, um über die Fusion und den Dekanatswechsel zu diskutieren. Mitglieder der Kirchengemeinderäte, Ortspfarrerin Florentine Wolter und Vertreter des Kirchenbezirks nahmen daran teil. Pfarrerin Wolter erläuterte die Beweggründe für Fusion und Dekanatswechsel in einer Präsentation. Sie betreut die beiden Gemeinden seit 2017 mit einem Stellenanteil von 100 %, nachdem die Pfarrstelle in Untergröningen gestrichen wurde.
Aktuell gehören beide Gemeinden zum Kirchenbezirk Gaildorf, der am 1. Januar 2025 mit Schwäbisch Hall fusioniert. Da beide Gemeinden stärkere Verbindungen zu Aalen und Schwäbisch Gmünd als zu Gaildorf haben, ist ein Wechsel zum Dekanat Ostalb geplant, das zum 1. Januar 2026 aus den Kirchenbezirken Aalen und Schwäbisch Gmünd entstehen soll. Der Pfarrplan 2030 sieht zudem eine Kürzung der Pfarrstelle auf 75 % vor, bedingt durch den Rückgang der Mitgliederzahlen und einen Fachkräftemangel. Die Fusion soll helfen, Doppelungen in Sekretariat, Finanzverwaltung und Gremienarbeit zu vermeiden und die Pfarrstelle attraktiver zu machen.
In Untergröningen gab es jedoch Unmut über die 75 %-Einstufung der Pfarrstelle, während in Obergröningen das Zusammengehörigkeitsgefühl der Flächengemeinde als herausfordernd angesehen wurde. Es gab jedoch auch Zustimmung zur Fusion mit dem Wunsch nach Begegnungsmöglichkeiten in der neuen Gemeinde und einem Fest zur Feier des Beginns. Die Kirchengemeinderäte planen, Rückmeldungen in ihren nächsten Sitzungen zu besprechen und einen Beschlussantrag an den Oberkirchenrat in Stuttgart zu senden.
Weitere Hintergründe zu den Entwicklungen in den Kirchengemeinden sind in einem Artikel der Gmünder Tagespost nachzulesen.
Details zur Feier der Fusion findet man in einem Bericht der Schwäbischen Post.