
Am 17. Februar 2025 ist das Thema Inflation und steigende Lebenshaltungs-kosten in der Bundesrepublik, insbesondere in Baden-Württemberg, von zentraler Bedeutung. Die Preise für Mieten, Benzin und Lebensmittel sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen, was vor allem Familien stark belastet. Laut SWR berichtet Laura Fetzer aus Stuttgart-Plieningen, dass sie und ihre Familie mit dem Anstieg der Mietpreise zu kämpfen haben. Sie fordern von der kommenden Bundesregierung, Maßnahmen zu ergreifen, um den Kauf von Eigentum für junge Familien zu erleichtern oder die Mietpreise zu senken. Derzeit zahlen die Fetzers für ihre 100 Quadratmeter große Wohnung bereits etwa 1.500 Euro Miete.
Die Mietpreisentwicklung im Land zeigt einen besorgniserregenden Trend. So sind die Nettokaltmieten in Baden-Württemberg seit 2020 konstant gestiegen. Im Jahr 2024 betrug der Anstieg 2,1 Prozent, im Jahr 2023 lag dieser bei 3,8 Prozent. Der durchschnittliche Mietpreis im Land belief sich im Januar 2025 auf 10,37 Euro pro Quadratmeter, was im Vergleich zu Beginn des Jahres 2023, wo er noch unter 10 Euro pro Quadratmeter lag, eine erhebliche Steigerung darstellt. Zum Vergleich: Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 8,68 Euro pro Quadratmeter.
Preistrends und Belastungen
In städtischen Gebieten sind die Preise besonders hoch. In Stuttgart liegt der Mietpreis bei 14,49 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Karlsruhe mit 11,96 Euro und Mannheim mit 10,84 Euro. Die Mietpreisbremse in Baden-Württemberg gilt in 89 Städten und soll bis Ende 2025 Aufschluss darüber geben, ob eine Verlängerung möglich ist, die jedoch von Bundeskriterien abhängt. Trotz eines überdurchschnittlichen Einkommens sind Laura und Tim Fetzer nicht in der Lage, ein Eigenheim zu erwerben.
Die Fetzers berichten zudem von enormen Nebenkosten, insbesondere durch die gestiegenen Gaspreise, die sie zusätzlich belasten. Über 800 Euro mussten sie nachzahlen, was die finanzielle Situation der Familie erheblich verschärft. Tim Fetzer fordert, dass auch Mieter in der transformativen Phase der Energiewende Unterstützung erhalten. Die Lebensmittelpreise sind ebenfalls angestiegen, was das Budget der Familie vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Bei jedem Einkauf spüren sie die Preiserhöhungen und der Wunsch nach qualitativ hochwertigen, jedoch bezahlbaren Lebensmitteln wird immer dringlicher.
Politische Reaktionen
Die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wird bereits jetzt von der Diskussion über hohe Lebenshaltungskosten und Altersarmut dominiert. Lesermeinungen thematisieren die steigenden Lebenshaltungskosten und äußern den Wunsch nach Eigentum. Ein Vorschlag, der in der Debatte aufgegriffen wird, ist die Absenkung der Mehrwertsteuer auf ökologische Lebensmittel. Diese Maßnahmen könnten helfen, die Belastungen für Familien wie die von Laura und Tim Fetzer zu mindern.
Die Inflation, die im Januar 2025 bei 2,3 Prozent lag, ist das Ergebnis einer Kombination aus Produktknappheit – beispielsweise aufgrund einer schlechten Kartoffelernte – und steigender Nachfrage, insbesondere während der Corona-Pandemie. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zudem die Energiepreise stark angehoben. Teureres Gas und Öl aus anderen Quellen führen zu höheren Strompreisen, was wiederum die Preise für viele Produkte steigen lässt. Diese allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen haben einen direkten Einfluss auf den Alltag der Bürger.
Der aktuelle Wahlkampf reflektiert diese Problematiken, wobei die Parteien FDP, SPD, Grüne und CDU Bauen als eine Lösung für die hohen Mietpreise ins Spiel bringen. Durch komplexe Vorschriften für den Klimaschutz und einen Fachkräftemangel, der die Baukosten und die Kosten für die Ernte erhöht, wird die Situation jedoch komplizierter. In Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern erhalten Bauunternehmer bereits günstige Kredite, um Mieten niedrig zu halten, während der Rückgang der Bauanträge in ganz Deutschland besorgniserregend ist. Der Druck auf die Politik wächst, um dringend benötigte Verlässlichkeit in den Regelungen zu schaffen.