
Am Dienstag, dem 11. Februar 2025, wurde die Bildungsmesse Didacta in Stuttgart eröffnet. Unter dem Motto „Demokratiebildung“ versammelten sich zahlreiche Aussteller und Besucher, um an der größten Bildungsmesse Europas teilzunehmen. Diese Veranstaltung zieht jedes Jahr Zehntausende an, doch in diesem Jahr steht die Messe besonders im Fokus wegen der Präsenz des AfD-Landesverbands Baden-Württemberg, der als Hauptaussteller in Halle 7 auftritt. Erstmals ist eine politische Partei in dieser Funktion auf der Messe vertreten, was zahlreiche Kritiker auf den Plan ruft.
Der Widerstand gegen die AfD-Präsenz äußert sich durch Proteste, die bereits im Vorfeld der Veranstaltung angekündigt wurden. Kritiker sehen die AfD als essentielle Bedrohung für das demokratische Miteinander, insbesondere im schulischen Kontext. Laut dem Landesamt für Verfassungsschutz wird die AfD in Baden-Württemberg als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. Mehrere Verbände und Organisationen, darunter der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), fordern in einem offenen Brief eine klare Distanzierung von der AfD. Zvw.de
Kritik und Proteste
Die Kritik richtet sich nicht nur gegen die Präsenz der Partei, sondern auch gegen deren Bildungsmethoden und Aussagen. Björn Höcke, ein prominentes Mitglied der AfD, sprach sich offen gegen Inklusion an Schulen aus, während Parteichefin Alice Weidel geschichtsrevisionistische Äußerungen über Adolf Hitler tätigte. Diese Äußerungen haben das Misstrauen gegenüber der AfD weiter verstärkt.
Der Protest wird von zahlreichen Vertretern von Schülern, Lehrergewerkschaften und anderen Organisationen unterstützt. Parolen wie „Wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus hier im Land“ und Transparente mit Aufschriften wie „Demokratie stärken – Kampf gegen Rechts“ sind Beispiele des Widerstands gegen die Teilnahme der AfD an der Messe. Diese Stimmen betrachten die Teilnahme als „fatalen Fehler“, da sie nur schwer mit dem Rahmenthema „Demokratiebildung“ in Einklang zu bringen sei. Sueddeutsche.de
Rechtslage und öffentliche Stellungnahmen
Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) plädiert dafür, der AfD nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken, fordert jedoch eine gründliche Prüfung der Inhalte, die von der Partei propagiert werden. Sie unterstreicht die Wichtigkeit, den demokratischen Diskurs nicht aus den Augen zu verlieren. Dies steht im Einklang mit der Stellungnahme der Messe Stuttgart, die betont, dass die Zulassung politischer Parteien als Aussteller rechtlich geregelt sei und eine Ablehnung aufgrund der politischen Ausrichtung nicht möglich ist. Rp-Online
Die Proteste, die täglich um 12 Uhr unter dem Motto „Party für Demokratie“ stattfinden, zeigen die Entschlossenheit der Gegner gegenüber der AfD auf der Didacta. Das Spannungsfeld zwischen den Veranstaltern und den politischen Aktivisten wird in den kommenden Tagen weiter intensiv beobachtet.