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Psychische Gesundheit von Kindern im Krisenmodus – Ein Alarmzeichen!

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat sich Jahre nach der Corona-Pandemie merklich verschlechtert. Eine besorgniserregende Entwicklung, die seit den ersten Lockdown-Maßnahmen vor fünf Jahren aufgezeigt wird. Gemäß einem Bericht von SWR leidet ein erheblicher Teil der jungen Bevölkerung unter Ängsten, Depressionen und körperlichen Folgen. Auch die Lebensqualität hat sich für viele verringert.

Ein prägnantes Beispiel ist der 12-jährige Deniz, der in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Stuttgart behandelt wird. Vor der Pandemie litt Deniz bereits unter schulischen Schwierigkeiten und sozialer Isolation. Die Corona-Krise, mit ihren Lockdowns und dem Wechsel zu Home-Schooling, hat seine Situation jedoch erheblich verschärft. Im Verlauf der Pandemie nahm sein Gewicht zu, und er zog sich zunehmend zurück. Dies führte zu einer Therapieempfehlung seiner Schule aufgrund von Schulangst und der Angst vor sozialen Kontakten.

Angst und Einsamkeit

Ärztin Katrin Deitigsmann bestätigt den Anstieg somatischer Probleme und Einsamkeit in dieser Altersgruppe. Die Sorgen über globale Krisen wie Krieg, Klimawandel und wirtschaftliche Unsicherheit belasten die jungen Menschen zusätzlich. Ein weiterer Aspekt, der nicht übersehen werden darf, ist der Einfluss sozialer Medien, welche die Ängste weiter verstärken. Laut einer US-Studie leiden viele Jugendliche vermehrt an Depressionen und selbstschädigendem Verhalten, obwohl weniger zu Gewalt oder Alkohol gegriffen wird.

Die COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hat aufgedeckt, dass etwa 21% der Jugendlichen anhaltende Beeinträchtigungen der Lebensqualität berichten und 22% psychische Auffälligkeiten aufweisen. Verglichen mit der Zeit vor der Pandemie ist dies ein Anstieg von etwa 5%. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass 21% der Befragten sich einsam fühlen, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu 14% vor Corona darstellt. Vergangenes Jahr gaben etwa 50% der Befragten im Herbst an, sich Sorgen über verschiedene Krisen zu machen.

Wartezeiten und Unterstützung

Die Situation wird durch lange Wartezeiten auf Therapieplätze in Baden-Württemberg erschwert, die mehrere Monate bis zu einem Jahr betragen können. Dagmar Preiss, Leiterin des Mädchengesundheitsladens in Stuttgart, hebt hervor, dass der Bedarf an Unterstützungsangeboten stark ansteigt, während Beratungsstellen oft überlastet sind. Depressionen und Essstörungen sind weit verbreitet, insbesondere unter Mädchen.

Es wird eine verstärkte Integration von „Mental Health“ in den Lehrplan gefordert, um präventive Maßnahmen früher anzubieten. Gleichzeitig zeigt sich, dass Kinder, die aus sozialen und familiären Ressourcen schöpfen, tendenziell eine bessere psychische Gesundheit aufweisen. Handlungsbedarf besteht also, besonders für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen, die besonders gefährdet sind.

Deniz profitiert in seiner Therapie und hat mittlerweile Spaß an sportlichen Aktivitäten gefunden, die ihm ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Die Unterstützung durch Eltern wird als entscheidend angesehen, um den Kindern in diesen herausfordernden Zeiten zu helfen.

Die dargestellten Ergebnisse bündeln die Herausforderungen, vor denen viele Kinder und Jugendliche gegenwärtig stehen, und mahnen dazu, die gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Anstrengungen in diesem Bereich zu intensivieren. Ein weiterer Bericht von UKE zeigt, dass die bedrohlichen Sorgen und die verminderte Lebensqualität nicht nur temporäre Probleme sind, sondern langfristige Folgen für die junge Generation haben könnten.

Statistische Auswertung

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Stuttgart, Deutschland
Beste Referenz
swr.de

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