Stuttgart

Skandal im Turnsport: Ex-Turnerinnen enthüllen grausame Misshandlungen!

Der deutsche Turnsport steht im Fadenkreuz schwerwiegender Vorwürfe, die von ehemaligen Athletinnen gegen Trainer und sportliche Verantwortliche erhoben werden. Die beschuldigten Missstände involvieren mentalen und körperlichen Missbrauch sowie bedrohliche Verhaltensweisen, die an die düsteren Zustände in der Sportgeschichte Ostblockländer in den 1980er-Jahren erinnern. Ex-Turnerinnen gehen mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit und fordern grundlegende Veränderungen innerhalb des Systems. Wie t-online berichtete, äußerte die 20-jährige Lara Hinsberger, dass sie in Stuttgart behandelt wurde wie ein „Gegenstand“ und bis zu ihrem körperlichen und geistigen Zusammenbruch missbraucht wurde. „Ich wurde benutzt und das so lange, bis ich … für die Trainer … sämtlichen Wert verlor“, erklärte sie in einem Instagram-Post, in dem sie auch auf ihre psychotherapeutische Behandlung seit dieser Zeit hinwies.

Die Vorwürfe werden nicht nur von Hinsberger, sondern auch von anderen ehemaligen Turnerinnen, wie Tabea Alt, unterstützt. Alt schilderte in ihren Aussagen von „systematischem körperlichem und mentalem Missbrauch“ und berichtete von Trainingseinheiten trotz ernster Verletzungen. In einem erschütternden Beispiel soll ein Trainer seiner elf- bis sechzehnjährigen Schützlingen mit dem Tod gedroht haben, falls sie Übungen nicht korrekt ausführen würden.
Besonders alarmierend ist, dass auch während schwerer Verletzungen wie Stressfrakturen weiterhin trainiert werden musste. „Ich trainierte knapp fünf Stunden täglich nur noch Barren“, so Hinsberger. Aber nicht nur körperliche, auch psychische Gesundheit wurde stark beeinträchtigt, was in Depressionen und Essstörungen mündete. Immer wieder wird von einem systematischen Ignorieren der gesundheitlichen Bedenken der Athletinnen berichtet.

Handlungsbedarf beim Deutschen Turner-Bund

In Reaktion auf die öffentlichen Vorwürfe haben der Deutsche Turner-Bund (DTB) und der Schwäbische Turner-Bund (STB) eine umfassende Untersuchung zur Klärung der Missstände angekündigt. Der DTB hat „konkrete Informationen zu möglichem Fehlverhalten vonseiten verantwortlicher Trainer am Bundesstützpunkt in Stuttgart“ bestätigt und bereits erste Sofortmaßnahmen eingeleitet. So wurde unter anderem ein Trainer vorläufig freigestellt, während der Bundestrainer Gerben Wiersma und die Nachwuchsbundestrainerin Claudia Schunk einspringen werden, um die Situation vor Ort zu verbessern.
Die erfahrene Turnerin Kim Bui äußerte sich im Magazin Stern über die strukturellen Probleme im deutschen Turnen und drängt auf arbeitsrechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen, die über Jahre hinweg Athletinnen manipuliert und erniedrigt hätten. „Da wurden – wie es aussieht – junge Menschen kaputt gemacht“, so Bui.

Die Forderung nach grundsätzlichen Reformen im deutschen Turnen wird unisono von mehreren Sportlerinnen unterstützt, die sich mit ihren Problemen nicht nur lokal, sondern auch systemisch zeigen. Die Missstände am Bundesstützpunkt Stuttgart könnten sich als Indikator für weitreichende Probleme im gesamten deutschen Turnen herausstellen, was auch Bui bekräftigte. Sie habe den Eindruck, dass trotz bekannter Probleme zahlreiche Verantwortliche „sich gegenseitig geschützt“ hätten, wie sie auch bei Süddeutsche.de feststellte.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Stuttgart, Deutschland
Beste Referenz
t-online.de
Weitere Infos
sueddeutsche.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert