
Stiftung Warentest hat die Qualität von sechs verschiedenen Tafeln Dubai-Schokolade untersucht, die bei Verbrauchern große Beliebtheit genießen. Die Testergebnisse zeigen, dass zahlreiche Mängel in Form von Schadstoffen und geschmacklichen Enttäuschungen festgestellt wurden. Unter den getesteten Marken befanden sich bekannte Hersteller wie Lindt, Chocovia und Le Damas. Trotz der teilweise hohen Preise von bis zu 20 Euro pro Tafel ist die Nachfrage nach diesen speziellen Schokoladen, die oft mit einer beliebten Füllung aus grüner Creme, Pistazien und Engelshaar (Kadayif) versehen sind, ungebrochen. Laut FAZ stammten die Produkte zumeist aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, aber auch aus Deutschland und der Türkei.
Die vom Test untersuchten Produkte umfassten unter anderem:
- Dubai Chocolate bar Milk, Herkunft: Niederlande, Preis: ca. 14,95 Euro
- Fex Dessert Milk Chocolate Pistachio Kadayif, Herkunft: VAE, Preis: ca. 28,03 Euro
- Le Damas Dubai Chocolate Kunafa & Pistachio, Herkunft: VAE, Preis: ca. 21,99 Euro
- Muya Dubai Art Schokolade Vegan, Herkunft: Deutschland, Preis: ca. 24,90 Euro
- Lindt Dubai Style Chocolade Pistazie & Kadayif, Herkunft: Deutschland, Preis: ca. 9,99 Euro
- Chocovia Kadayif Chocolate with Pistachio Dubai Style, Herkunft: Türkei, Preis: 7,99 Euro
Schädliche Stoffe entdeckt
Die Ergebnisse des Tests offenbaren eine besorgniserregende Belastung mit 3-Monochlorpropandiol und Glycidylestern, die als potenziell krebserregend gelten. Ein weiteres alarmierendes Ergebnis war das Vorhandensein von Aflatoxinen, die häufig in Pistazien vorkommen und ebenfalls krebserregend sein können. Trotz dieser Feststellungen gab es die Entwarnung, dass ein gelegentlicher Verzehr der Schokoladen voraussichtlich keine gesundheitlichen Folgen haben sollte. Dennoch sind die ermittelten Schadstoffe nicht mit dem verbreiteten Versprechen höchster Qualität vereinbar, wie T-Online berichtet.
Die Testergebnisse machten zudem deutlich, dass vier der sechs getesteten Tafeln aufgrund unzureichender Kennzeichnung für den Verkauf in Deutschland nicht zulässig gewesen wären. Besonders enttäuschend für Allergiker: Bei den meisten Anbietern fehlen wichtige Angaben zu Allergenen.
Konsumenteninteresse und Qualität
Die allgemeine Euphorie um die Dubai-Schokolade scheint also unbegründet. Der Trend zu niedrigeren Qualitätsstandards setzt sich fort. Bereits frühere Tests des CVUA Stuttgart hatten ähnliche Verunreinigungen festgestellt. Unter diesen Umständen sind die Konsumenten verunsichert, vor allem da der Schokoladenmarkt immer stärker durch das Bewusstsein für die Herkunft und Qualität von Kakaobohnen geprägt wird, wie SGS beobachtet hat.
Die Herausforderungen für Hersteller sind groß. Von der Bodenbeschaffenheit über das Klima bis hin zu technologischen Prozessen – zahlreiche Faktoren beeinflussen die Qualität des Kakaos. Angesichts des steigenden Schokoladenkonsums und des wachsenden Verbraucherinteresses an Qualität und Herkunft steht die Schokoladenindustrie vor neuen Herausforderungen, die dringend adressiert werden müssen.