
Am 6. März 2025 bereiten sich Studierende der Universität Stuttgart darauf vor, am bevorstehenden Raketenstart mit ihrer innovativen Forschung zum Thema Flüssigkeitstransport in Schwerelosigkeit teilzunehmen. Das Projekt, bekannt als „Ferrofluid Application Study“ (FerrAS), hat das Ziel, die Effizienz und Zuverlässigkeit von Ferrofluid-basierten Pumpsystemen zu testen. Diese Hochtechnologie könnte nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen des Flüssigkeitstransports im Weltraum bieten.
Bereits mehrere Kurztrips hat das REXUS-Programm, an dem zahlreiche europäische Hochschulgruppen beteiligt sind, erfolgreich durchgeführt. Der letzte Shaker-Test in Bremen überprüfte die Widerstandsfähigkeit des Experimentmoduls unter extremen Kräften. Projektleiter Johannes Schubert erklärt, dass das Team gut auf Kurs ist und am 10. bis 15. März mit der REXUS-Höhenforschungsrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Esrange starten wird. Um die Experimente unter optimalen Bedingungen zu ermöglichen, ist jedoch das Wetter ein entscheidender Faktor für den endgültigen Starttermin.
Über das FerrAS-Projekt
Das FerrAS-Team widmet sich der Erforschung neuer Pumptechnologien, die in der Schwerelosigkeit effizienter arbeiten sollten als herkömmliche Systeme. Astronews hebt hervor, dass die Ferrofluid-basierte Verdrängerpumpe eine neuartige Technik nutzt, bei der ferrofluid-beschichtete Magnete für die Pumpbewegung sorgen. Dies soll die mechanischen Verschleißeigenschaften minimieren und die Wartungsanforderungen deutlich senken. Die Anwendungen dieser Technologien könnten bei Kühlmitteln, Treibstoffen oder kritischen Gaseinsätzen im Weltraum entscheidend sein.
Im Rahmen des FerrAS-Projekts werden zwei unterschiedliche Pumpkonzepte getestet: die Verdrängerpumpe und eine Linearpumpe. Die lineare Variante bietet die Möglichkeit, Satelliten präzise zu lagern, indem sie ein Reservoir von Ferrofluid nutzt, das durch Permanentmagnete fixiert wird. Elektromagnete erzeugen dabei eine magnetische Welle im Ferrofluid, um ein nicht-magnetisches Arbeitsmedium anzutreiben.
Innovationen und Forschungserfolge
Das Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) der Universität Stuttgart fördert die Forschung zu Ferrofluiden seit 2017. Frühere Projekte, wie das PAPELL-Experiment im Jahr 2018 und FARGO im Jahr 2024, haben bereits wichtige Erkenntnisse für die Verwendung von Ferrofluid in der Mikrogravitation geliefert.
Ein herausragendes Element des aktuellen Projekts ist die Verwendung von Stuttgarter Gin als Referenzflüssigkeit, die nicht nur die regionalen Wurzeln der Studenten verkörpert, sondern auch das Ziel der Forschungsarbeit unterstreicht, innovative Lösungen für zukünftige Raumfahrttechnologien zu entwickeln.
Das Team zeigt sich optimistisch und voller Vorfreude auf die Ergebnisse des Raketenstarts. Wie am Starttag live über den Instagram-Kanal der Universität Stuttgart berichtet werden soll, erhalten die Studierenden ein Zeitfenster von drei Minuten in etwa 90 Kilometer Höhe, um ihre Experimente in der Schwerelosigkeit allumfassend zu testen.