
Die Universität Hohenheim in Stuttgart hat erfolgreich ihre CO2-Emissionen gesenkt und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz unternommen. Für das Jahr 2023 verzeichnete die Hochschule eine Reduktion um knapp 10 %: von 29.999 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2019 auf 27.026 Tonnen. Als Hauptgrund für diese positive Entwicklung werden erfolgreiche Energiesparmaßnahmen, besonders beim Heizen, genannt. Kanzlerin Dr. Katrin Scheffer hebt die ergriffenen Maßnahmen hervor und betont die Notwendigkeit von Modernisierungen zur Unterstützung von Klimazielen.
Ein zentraler Bestandteil der Strategie zur Reduktion der Treibhausgase ist die geplante Gründung eines Green Office im Jahr 2024. Dieses soll weitere Einsparungen fördern und die Hochschule auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützen. Zudem plant die Universität die Einrichtung von „Green Teams“, die sich in verschiedenen Bereichen für nachhaltige Praktiken engagieren werden.
Wichtige Emissionsquellen
Im Rahmen der aktuellen Bilanzierung wurden diverse Emissionsquellen identifiziert. Die größten Emissionsquellen für das Jahr 2023 sind:
Emissionsquelle | CO2-Äquivalente (t) | Änderung (%) |
---|---|---|
Stationäre Verbrennung (Heizwerk) | 8.728 | -29 |
Pendeln zum Campus | 3.762 | +35 |
Dienstreisen | 3.398 | kaum Veränderung |
Eingekaufte Waren und Dienstleistungen | 2.206 | -36 |
Vorkette Energie | 2.103 | -27 |
Ein besorgniserregender Anstieg der Pendel-Emissionen um 35 % wurde festgestellt, was auf geänderte Berechnungsmethoden und eine Zunahme der Universitätsangehörigen zurückgeführt wird. Ab dem Jahr 2025 sind jährliche Treibhausgas-Bilanzierungen für alle Hochschulen in Baden-Württemberg verpflichtend, was die Universität Hohenheim als Pionier in der Treibhausgas-Bilanzierung positioniert.
Relevanz der Emissionsverringerung im globalen Kontext
Diese lokalen Bemühungen zur Reduktion von Treibhausgasen stehen im Einklang mit den globalen Herausforderungen, die im sechsten Sachstandsbericht des IPCC 2023 hervorgehoben werden. Laut dem Bericht sind menschliche Aktivitäten für die Erderwärmung von etwa 1,1 °C seit Beginn des 20. Jahrhunderts verantwortlich. Dies wird insbesondere durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe sowie durch Abholzung und Landwirtschaft verursacht. Die von der EU erfassten Daten zeigen, dass die Energieversorgung mit 27,4 % den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen hat, gefolgt von Inlandsverkehr und Industrie.
In der EU trugen landnutzungsbezogene Maßnahmen wie Aufforstung dazu bei, die Gesamtemissionen um 7 % zu reduzieren, was das Potenzial der Hochschulen zur aktiven Mitgestaltung des Klimaschutzes verdeutlicht.
Die Universität Hohenheim zeigt damit nicht nur ihr Engagement für die eigene Nachhaltigkeitsstrategie, sondern verdeutlicht auch ihre führende Rolle bei der Entwicklung von Bilanzierungsrichtlinien und Maßnahmen zur Unterstützung der Klimaneutralität innerhalb des Hochschulsystems. Weitere Entwicklungen sind mit Spannung zu erwarten.