Stuttgart

Wärme aus dem U-Bahn-Tunnel: Stuttgart heizt clever mit Abwärme!

Stuttgart, ein Zentrum der Innovation, erforscht derzeit, wie die Abwärme von U-Bahnen zur nachhaltigen Heizung von Wohnräumen genutzt werden kann. Dieser neuartige Ansatz hat sich bereits in anderen Metropolen bewährt und könnte ein entscheidender Schritt in Richtung einer klimaneutralen Wärmeversorgung sein. Forscher der Universität Stuttgart haben ein Pilotprojekt zur Nutzung der derzeit ungenutzten Wärme im Stadtbahntunnel der Linie U6 an der Haltestelle Fasanenhof initiiert. Laut ZVW wird Wärme, die normalerweise über Lüftungsschächte verloren geht, durch den Einsatz von Temperatursensoren und Kunststoffleitungen in den Tunnelwänden absorbiert.

Das System funktioniert ähnlich wie Fußbodenheizungen: Eine Wärmepumpe erhöht die Wassertemperatur, sodass die gewonnene Wärme anschließend in die Heizsysteme der angrenzenden Gebäude eingespeist werden kann. In Paris wird eine vergleichbare Technologie erfolgreich eingesetzt, wo die Wärme der Metro einen Drittel des Heizbedarfs eines Wohnhauses mit 20 Wohnungen deckt.

Das Potenzial lokaler Abwärme

Die Nutzung lokaler Abwärme in großen Städten bietet immense Möglichkeiten für eine nachhaltige Energiezukunft. Beispielhaft zeigt eine Studie, dass im Berliner U-Bahnnetz jährlich etwa 460 Gigawattstunden Abwärme anfallen, was vier Prozent des Fernwärmebedarfs der Stadt abdeckt. Auch die Temperaturen in den U-Bahn-Tunneln sind im Winter stabil und fallen nicht unter etwa zehn Grad, was zur Schaffung dieser Abwärme beiträgt. Zudem lastet die Metrotechnologie durch Reibung beim Bremsen und Beschleunigen der Züge, die zusätzliche Wärme generiert.

In London wird bereits seit 2020 Abwärme aus einem stillgelegten U-Bahnhof in ein lokales Wärmenetz eingespeist, das etwa 1.300 Haushalte damit versorgt. Die ökologischen Vorteile dieser Technik sind unbestreitbar, da sie existierende Tunnelstrukturen nutzt und die Umwelteffekte gering sind. Ein gewisser Nachteil bleibt jedoch: Hohe Betriebskosten durch den Strombedarf der Wärmepumpen wurden als kritischer Punkt identifiziert. Daher wurde das Pilotprojekt in Stuttgart nach fünf Jahren, 2015, beendet, auch wenn die ersten Tests die technische Machbarkeit bestätigten.

Vorausschauende Planung und technische Machbarkeit

Die Forscher empfehlen, dass der Einbau von Absorberleitungen bereits beim Bau neuer Tunnel berücksichtigt werden sollte, da nachträgliche Installationen oft eine Herausforderung darstellen. Aktuell wird zudem der Rosensteintunnel in Stuttgart geothermisch aktiviert, um eine zukünftige Elefantenanlage im Zoo zu beheizen. Die Technik gilt als ausgereift, und Experten raten dazu, sie als Regellösung in städtischen Wärmeplanungen zu berücksichtigen.

Mit diesen innovativen Ideen und Strategien könnte Stuttgart nicht nur seine eigene Energieeffizienz steigern, sondern auch als Vorbild für andere Großstädte dienen, die ähnliche Lösungsansätze in Betracht ziehen. Die Fortschritte in der Abwärmenutzung könnten somit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu umweltfreundlicheren urbanen Lebensräumen sein. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in einem ausführlichen Fachartikel der Deutschen Energie-Agentur, verfügbar unter Dena.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Fasanenhof, Stuttgart, Deutschland
Beste Referenz
zvw.de

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