
Im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg hat die Gewerkschaft Verdi zu umfassenden Warnstreiks aufgerufen. Diese Maßnahmen wurden am 10. Januar 2025 eingeleitet und ziehen eine signifikante Beteiligung nach sich. Aktuell nehmen schätzungsweise 500 Menschen an den Streiks teil. Die Gewerkschaft berichtet von einer größeren Teilnahme als erwartet, was von Verdi-Sprechern als Erfolg gewertet wird. Die Arbeitsniederlegungen finden an mehreren Orten statt, darunter Neckarsulm, Heilbronn, Göppingen, Geislingen und Schwetzingen. Zudem hat sich ein Unternehmen im Raum Mannheim kurzfristig den Protesten angeschlossen. Insgesamt rechnet Verdi für beide Tage mit fast 2000 Streikenden aus etwa 30 Betrieben, was die Tragweite des Arbeitskampfes verdeutlicht, wie ZVW berichtet.
Die Warnstreiks im Omnibusgewerbe wurden nicht nur angekündigt, sondern auch bereits am Donnerstag zuvor ausgeführt, als rund 1500 Fahrer und Fahrerinnen ihre Arbeit niederlegten. Der Gewerkschafter Jan Bleckert informierte die Öffentlichkeit über die überraschend hohe Beteiligung und stellte klar, dass Verdi von den Arbeitgebern ein verhandlungsfähiges Angebot für die nächste Woche erwartet. Im Fokus der Proteste stehen vor allem die Regionen Tübingen, Reutlingen, Schwäbisch Hall und Stuttgart. Diese massiven Arbeitskämpfe fanden unter der Prämisse statt, dass die Verhandlungen über die Tariferhöhungen noch nicht richtig begonnen hatten, was von der WBO kritisiert wurde, die den frühen Zeitpunkt der Streiks als unangemessen bezeichnete. So wird von WELT berichtet.
Hintergrund der Tarifverhandlungen
Der Hintergrund dieser Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen im Omnibusgewerbe. Verdi fordert eine Erhöhung der Entgelte um neun Prozent sowie eine monatliche Erhöhung von 100 Euro für Auszubildende, und zwar bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Diese Forderungen werden von der WBO als überzogen beschrieben. WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg äußerte Bedenken und warnt vor massiven Einschränkungen im Busverkehr, insbesondere im Schülerverkehr, die aus den Streiks resultieren könnten. „Die Streiks könnten in Zeiten, in denen die Verhandlungen noch im Anfangsstadium sind, unangemessene Auswirkungen verursachen“, heißt es in der Stellungnahme der WBO.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Warnstreiks Teil einer breiteren Bewegung sind, die mehrere Bundesländer betrifft. Auch in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen werden ähnliche Arbeitskämpfe im öffentlichen Personennahverkehr verzeichnet. Verdi hat weitere Streiks bis zum nächsten Verhandlungstermin am 11. November 2025 angekündigt. Die Gesamtzahl der betroffenen Beschäftigten im Tarifstreit beläuft sich bundesweit auf mehrere tausend, was die Relevanz dieser Proteste unterstreicht, wie Tagesschau aufzeigt.