
Mehmet Nisanci, der Seniorchef der Eco-Firmengruppe, ist am Donnerstag im Alter von 66 Jahren gestorben. Seine Lebensgeschichte ist eng mit der Entwicklung von Tankstellen in der Region Sigmaringen verbunden. Im Jahr 1978 kam er als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland und begann seine Karriere in der Tankstellenbranche. Zunächst arbeitete er bei der Firma Schwörer in der Produktion, bevor er als Verkäufer in einer Tankstelle in Tübingen tätig wurde.
Sein unermüdlicher Einsatz prägte die Eco-Firmengruppe, die heute acht Tankstellen und weitere Geschäfte unter der Marke Eco umfasst. 1995 übernahm er eine freie Tankstelle an der Mühlbergstraße, die die Grundlage für die Firmengründung bildete. Die Familie Nisanci zog daraufhin von Oberstetten nach Sigmaringen, was die zentrale Rolle der Tankstelle im Familienleben deutlich macht. Mehmet Nisanci arbeitete täglich zwölf Stunden und war stets präsent; Urlaub gab es nur alle paar Jahre.
Wachstum und Expansion der Eco-Firmengruppe
Unter seiner Führung erlebte das Unternehmen ein stetiges Wachstum. 2010 wurde eine Tankstelle in Sigmaringendorf erworben, und seit 2014 gehört auch die Sigmaringer Tankstelle zur Firmengruppe. Dies geschah in einer Zeit, als die Tankstellenbranche aufgrund der veränderten Mobilitätsbedürfnisse und der Energiekrise, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, unter Druck stand. Laut einer Branchenstudie aus dem Jahr 2022 müssen sich Tankstellen an die neuen Herausforderungen anpassen und innovative Geschäftsmodelle entwickeln.
Nisanci führte seine Unternehmen mit dem Ziel, ein Vorbild für mittelständische Tankstellen zu sein, und erkannte die Notwendigkeit, sich weiterzuentwickeln. Während einer festlichen Wiedereröffnung der Eco-Tankstelle in Sigmaringendorf, die kürzlich mit Stolz vom Inhaber Erkan Nisanci gefeiert wurde, wurde die Bedeutung der Tankstelle im ländlichen Raum hervorgehoben. Der Umbau umfasste die Erweiterung des Shopbereichs und die Verbesserung der Serviceangebote, um den Bedürfnissen der modernen Kunden gerecht zu werden.
Persönliches Erbe und Vermächtnis
Mehmet Nisanci hinterlässt eine Frau, vier Söhne und sieben Enkelkinder. Trotz seiner ernsthaften Außenwirkung war er für seine freundliche und humorvolle Art bekannt. Er förderte seine Kinder, die schließlich selbst zu Unternehmern wurden, und war aktiv im Leben seiner Familie eingebunden.
Nach längerer, schwerer Krankheit zog sich Nisanci 2019 aus der Geschäftsführung zurück. Er starb in seinem Zuhause am Sigmaringer Riedbaum und wurde gemäß islamischer Tradition in seiner Heimat Rize am Schwarzen Meer beigesetzt. Sein Tod markiert das Ende einer Ära für die Eco-Firmengruppe und stellt die Zukunft des Unternehmens in den Fokus, während die Branche weiterhin mit den Herausforderungen des Wandels konfrontiert ist.
Die Tankstellen sind unerlässlich als Mobilitätsanbieter und Nahversorger in der Region. Mit dem veränderten Einkaufsverhalten und dem Aufkommen neuer Technologien wird der Druck auf mittelständische Unternehmen, sich anzupassen, in den kommenden Jahren weiter zunehmen.
Die Entwicklungen in der Eco-Firmengruppe und die Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung der Eco-Tankstelle stehen für den Unternehmergeist von Mehmet Nisanci, dessen Lebenswerk weiterhin die Tankstellenlandschaft in der Region prägen wird.