
Die Mundharmonika-Uhus aus Klingenthal haben sich kürzlich auf ein internationales Festival in Slowenien gewagt. Diese Veranstaltung fand in der malerischen Stadt Trebnje statt, wo die Uhus nicht nur ihr Können unter Beweis stellten, sondern auch die größte Mundharmonika der Welt präsentierten. Diese beeindruckende Konstruktion misst acht Meter in der Länge und ist ein echtes Meisterwerk der Instrumentenbaukunst aus dem Vogtland. Der Auftritt war Teil des Festivals „Oh diese Mundharmonika“, und die Spielerinnen und Spieler genossen die besondere Ehre, dieses einzigartige Instrument zu präsentieren, ohne reisen zu müssen, da es direkt vor Ort war. Wie die Freie Presse berichtet, war dies nicht das einzige Event, da ein weiteres Konzert der Mundharmonika-Uhus bereits für den 1. März geplant ist.
Die „Mundharmonika am Stiel“ erfordert eine besondere Anzahl von Musikern. Um die Klangfülle dieses gigantic Instruments zu erzeugen, sind insgesamt 16 Talente notwendig. Diese Musiker spielen zusätzlich auf 52 kleinen Mundharmonikas in C-Dur. Die Herausforderung für die Künstler besteht darin, dass die große Mundharmonika nicht im Stehen gespielt werden kann, was durch die unterschiedlichen Körpergrößen der Musiker bedingt ist. Jürgen Just, der die Gruppe leitet, hat den Umgang mit dieser XXL-Mundharmonika vermittelt und sorgt dafür, dass die Darbietung harmonisch abläuft. Informationen dazu liefert der MDR.
Ein Blick zurück auf die Geschichte der Mundharmonika
Die Geschichte der Mundharmonika reicht bis in die Antike zurück. Ursprünglich wird das Prinzip der freischwingenden Zunge, das in der chinesischen Sheng verwendet wird, um 2500 v. Chr. dokumentiert. Ab 1800 n. Chr. begann das Prinzip auch europäische Instrumentenbauer zu inspirieren und führte kurz darauf zur Entwicklung von Vorläufern des Harmoniums. Die Mundharmonika, wie wir sie heute kennen, wurde vermutlich in Wien erfunden und fand Anfang der 1820er Jahre ihren Weg nach Mitteleuropa. Die erste 20-Ton-10-Loch-Mundharmonika wurde von Herrn Richter aus Böhmen entwickelt. Dabei war Christian Messner einer der ersten, der 1827/28 die erste Trossinger Mundharmonika nach Wiener Vorbild fertigte, was die Massenproduktion in Regionen wie Wien, Klingenthal und Trossingen zur Folge hatte, wie auf der Webseite des Deutschen Harmonika-Verbandes beschrieben wird.
Im Laufe der Zeit erlebte die Mundharmonika zahlreiche Innovationen und Entwicklungen, die sie zu einem beliebten Musikinstrument machten. Während der industriellen Massenproduktion ab ca. 1830 wurden jährlich Millionen von Mundharmonikas in Städten wie Trossingen und Klingenthal gefertigt. Die Bedeutung des Instruments nahm weiter zu, und bis 1925 wurden in beiden Städten jeweils 25 Millionen Mundharmonikas jährlich produziert. Diese Entwicklung führte auch zur Gründung mehrerer namhafter Firmen, einschließlich der Matth. Hohner AG, die 1857 in Trossingen mit der Mundharmonikafertigung begann.
Die Mundharmonika hat sich nicht nur als Instrument in der Musikszene etabliert, sondern ist auch tief in der Kultur des Vogtlands verwurzelt. Die anstehenden Veranstaltungen in dieser Region zeugen von einer lebendigen Tradition, die sowohl die lokale Gemeinschaft als auch Musiker aus aller Welt anzieht.