
Am 20. Januar 2025 wurde ein 16-Jähriger in Plochingen (Kreis Esslingen) von der Polizei vorläufig festgenommen. Der Jugendliche steht im Verdacht, seit Mitte Oktober mehrfach sexuelle Übergriffe auf Frauen begangen zu haben. Die Festnahme ereignete sich am Hauptbahnhof Plochingen, als der Verdächtige aus einem Zug aus Richtung Göppingen stieg. Er wird beschuldigt, insgesamt sieben Frauen im Alter von 17 bis 31 Jahren teils gewaltsam angegangen und unsittlich berührt zu haben. Das berichtet zvw.de.
Die Übergriffe fanden vorwiegend morgens zwischen sechs und sieben Uhr statt. Der Täter näherte sich den Opfern häufig von hinten und drückte sie zu Boden. Die Polizei stellte einen Zusammenhang zwischen den Taten fest, da die Beschreibungen der Opfer starke Ähnlichkeiten aufwiesen. Gegen den Jugendlichen wird nun wegen versuchter sexueller Nötigung und versuchtem sexuellen Übergriff ermittelt. Er ist bislang unbescholten und befindet sich bis zu einer möglichen gerichtlichen Verantwortung auf freiem Fuß. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er in die Obhut seiner Eltern gegeben, wie die Presseportal.de berichtet.
Ermittlungen und Auffälligkeiten
Die Ermittlungen wurden von der Staatsanwaltschaft Ulm und der Kriminalpolizeidirektion Esslingen geleitet. Vor der Festnahme gab es zahlreiche Hinweise, dass der Jugendliche regelmäßig mit dem Zug nach Plochingen fuhr. Dies könnte für die Polizei und die Ermittler von Bedeutung gewesen sein, um ein klareres Bild der Tatzeiten und -orte zu erhalten.
Über die Emnid-Studie vom Juli 2024 ist bekannt, dass es in Deutschland einen alarmierenden Anstieg von Sexualdelikten gegen Kinder und Jugendliche gibt. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) wurden 2023 insgesamt 16.375 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern registriert, was einem Anstieg von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders besorgniserregend ist der hohe Anteil tatverdächtiger Kinder und Jugendlicher, der rund 30 Prozent ausmacht. Die Vorfälle in Plochingen stellen somit einen Teil eines größeren Problems dar, das nicht nur die lokale Gemeinschaft betrifft, sondern auch landesweite Dimensionen hat.