
Dr. Lennart Kirchhoff und Dr. Marvin Meßemer haben zum Jahresbeginn 2025 eine neue hausärztliche Gemeinschaftspraxis in Essingen eröffnet. Die Praxisräume in der Bahnhofstraße 9 wurden übernommen von Rainer Michael Gräter, der nach über 40 Jahren in den Ruhestand ging. In den vergangenen Monaten renovierten die neuen Mediziner die Praxis umfassend. Wände wurden frisch gestrichen und mit Pflanzen dekoriert, während alte Möbel und veraltete Technik ersetzt wurden. Neue Diagnostikgeräte ergänzen das Angebot, um Patienten eine moderne und angenehme Behandlung zu bieten.
Ein wichtiges Merkmal der neuen Remspraxis ist die Möglichkeit, Termine online zu buchen. Dies verkürzt die Wartezeiten für Patienten erheblich. Im Wartezimmer können sich die Patienten entspannt zurücklehnen und ein unterhaltsames Programm auf dem Fernseher ansehen. Zudem wurde eine Spielecke für Kinder eingerichtet, sodass auch jüngere Patienten sich wohlfühlen können.
Fachliche Qualifikationen und Hausarztmodell
Beide Ärzte haben ihre medizinische Ausbildung an der Universitätsklinik in Ulm absolviert und wertvolle praktische Erfahrungen am Stauferklinikum in Mutlangen sowie am Ostalbklinikum in Aalen gesammelt. Kirchhoff ist auf Allgemeinmedizin spezialisiert, während Meßemer seine Fachrichtung in der inneren Medizin hat. Trotz dieser unterschiedlichen Fachrichtungen bieten beide Ärzte die gleiche Leistung an und bevorzugen das Hausarztmodell, das die Arbeit der Hausärzte vereinfacht und Fachärzte entlastet.
Die neue Remspraxis nimmt neue Patienten auf, auch wenn sie bereits alle bisherigen Patienten von Gräter übernommen haben. Die Öffnungszeiten sind attraktiv gestaltet: Montag und Donnerstag von 8-13 Uhr sowie von 15-17 Uhr, Dienstag von 8-13 Uhr und von 15-18 Uhr, und am Mittwoch sowie Freitag von 8-13 Uhr, wobei nachmittags Hausbesuche durchgeführt werden.
Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) und ihre Kritiker
Das Hausarztmodell, auch als hausarztzentrierte Versorgung (HzV) bezeichnet, koordiniert alle Behandlungsschritte durch den Hausarzt. Es soll Doppeluntersuchungen und Krankenhausaufenthalte vermeiden, etwa indem Krankenkassen Verträge mit Hausarztverbänden abschließen. Patienten, die an diesem Modell teilnehmen, müssen sich verpflichten, ausschließlich ihren gewählten Hausarzt aufzusuchen. Nur bei Überweisungen des Hausarztes ist der Besuch anderer Ärzte gestattet. Direkt aufgesucht werden können jedoch Augenärzte, Frauenärzte sowie Kinder- und Jugendärzte.
Kritiker argumentieren, dass dieses Modell die freie Arztwahl einschränkt. Dennoch erhalten Patienten, die sich an die Regelungen halten, Vergünstigungen wie Prämienzahlungen oder Zuzahlungsermäßigungen. Der Nutzen der HzV wird somit kontinuierlich diskutiert, insbesondere hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der Patienten.
Die Remspraxis in Essingen ist ein Beispiel für die Implementierung moderner medizinischer Konzepte, die den Bedürfnissen der Patienten gerecht werden sollen. Die Kombination aus neuen Technologien, Renovierungen und einem klaren, strukturierten Behandlungsansatz verspricht einen frischen Wind in der hausärztlichen Versorgung der Region.