
Das Innovationszentrum (InnoZ) an der Hochschule Aalen sieht sich erheblichen finanziellen Herausforderungen gegenüber. Um die Innovationskraft und die Förderung von Unternehmensgründungen aufrechtzuerhalten, plant die Stadt Aalen, den jährlichen Zuschuss für das InnoZ von derzeit 40.000 Euro auf bis zu 55.000 Euro zu erhöhen. Diese Entscheidung, über die der Gemeinderat am 22. Februar debattieren wird, könnte entscheidend für die Fortführung der erfolgreichen Fördermaßnahmen sein. Für das laufende Jahr soll zudem ein Sonderzuschuss in Höhe von 12.500 Euro gewährt werden, wie Schwäbische Post berichtet.
Das InnoZ ist ein seit zehn Jahren bestehendes EU-gefördertes Projekt, das sich der Unterstützung von Unternehmensgründungen und dem Technologietransfer widmet. Trotz der schwierigen Finanzlage, in der Einnahmen von etwa 300.000 Euro den Ausgaben von rund 320.000 Euro gegenüberstehen, konnte das Zentrum in den letzten zehn Jahren 185 Arbeitsplätze schaffen und 18 Start-ups ausgründen. Rund die Hälfte dieser Start-ups hat sich mittlerweile in Aalen und der Region niedergelassen.
Innovationsförderung und Herausforderungen
Die Mehrheit der neu gegründeten Unternehmen konzentriert sich auf zukunftsorientierte Themen wie Industrie 4.0, Digitalisierung, Robotik, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Gesundheit. In insgesamt 15 Millionen Euro an Fördermitteln und Investments konnte das InnoZ verzeichnen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist das Start-up „Scale-up ikas Tech“, das kürzlich 24 Millionen US-Dollar für die Entwicklung einer neuen Plattform erhielt.
Jedoch sieht sich das InnoZ aktuell einem Rückgang bei den Gründungen gegenüber. Diese Entwicklung wird teilweise auf die abnehmende Zahl an Studierenden zurückgeführt. Zudem liegt der Anteil der Gründerinnen bei lediglich 18 Prozent, was unter dem Landesdurchschnitt von 23 Prozent liegt. Um dem entgegenzuwirken, plädieren Stadträte für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen dem InnoZ und den lokalen Handwerksbetrieben.
Strategische Ansätze zur Verbesserung
Der „Förderverein Innovationszentrum an der Hochschule Aalen e.V.“ spielt eine zentrale Rolle in diesem Zusammenhang. Dieser Verein verbindet das Innovationszentrum mit der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft und fördert die Innovationskraft durch zwei wesentliche Aspekte: die Unterstützung des InnoZ und die Bereitstellung wertvoller Kontakte für Gründungsinteressierte. Die Mitgliedschaft bietet dabei nicht nur Zugang zu Wissenstransferveranstaltungen, sondern auch eine aktive Mitgestaltung der strategischen Ausrichtung des InnoZ, wie Innovationszentrum Aalen beschreibt.
Die Stadtverwaltung plant, innerstädtische Leerstände als Coworking-Räume für Start-ups zu nutzen. Ein Konzept dafür liegt bereits vor, Gespräche mit Eigentümern in der Innenstadt wurden geführt, jedoch haben sich diese für private Lösungen entschieden. Innovationsmanager Andreas Ehrhardt hebt hervor, dass die Zusammenarbeit mit der IHK Ostwürttemberg und der Handwerkskammer Ulm bereits gut etabliert ist und weitere Unterstützung durch regionale Netzwerke und Initiativen erforderlich ist, um die Innovationskraft in Ostwürttemberg zu stärken.
Eine starke Forschungslandschaft als Grundlage
Der Kontext dieser Entwicklungen wird durch die bundesweiten Bemühungen um die Stärkung von Innovationsökosystemen unterstrichen. Das Bundesforschungsministerium fördert die Umwandlung wissenschaftlicher Erkenntnisse in wirtschaftlich wertvolle Innovationen. Ziel ist es, die Problemlösungen für gesellschaftliche Herausforderungen in den Vordergrund zu stellen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf dem internationalen Markt zu sichern. Durch Netzwerke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung sollen innovative Geschäftsmodelle gefördert werden, was BMBF verdeutlicht.
Wie diese Initiativen zeigen, können synergistische Effekte zwischen Forschung und Praxis entscheidend dazu beitragen, die benötigte Unterstützung für Start-ups im Innovationszentrum Aalen zu mobilisieren.