
Im „Hohlen Fels“ in Bitz ereignete sich ein schwerwiegender Vorfall, der mehrere Fledermäuse das Leben kostete. Wie Schwäbische.de berichtet, wurde ein Böller in die Höhle gezündet, was mindestens den Tod von zwei Fledermäusen zur Folge hatte. Der Vorfall wurde von Dieter Hoffmann, dem Vorsitzenden der „Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Albstadt“, auf Facebook publik gemacht. Die Polizei wurde umgehend über das Geschehen informiert.
Die Höhle ist vom 1. Oktober bis 31. März geschlossen, um die Tiere während ihrer Winterruhe zu schützen. Dennoch betraten mindestens fünf Personen die Höhle, die von einer Wildkamera aufgezeichnet wurden. Unter diesen sind vermutlich vier Jugendliche, die Anfang Februar die Höhle illegal betraten.
Fledermaussterben und rechtliche Konsequenzen
Der erste Todesfall einer Fledermaus wurde sofort nach dem Böllerwurf in der Höhle festgestellt. Ein weiteres Tier wurde einige Tage später leblos in einer Deckenspalte gefunden. Ob die restlichen Fledermäuse, die die Höhle als Winterquartier nutzen, diesen Vorfall überstehen, bleibt ungewiss. Störungen während des Winterschlafs sind für diese Tiere äußerst gefährlich, da sie an Energie verlieren können. Die Überlebenschancen hängen zudem von den Wetterverhältnissen und eventuellen weiteren Störungen ab.
Die Staatsanwaltschaft Hechingen hat mittlerweile das Verfahren aufgenommen. Das Landratsamt erstattete Anzeige gegen Unbekannt, und den Tätern wird ein Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz vorgeworfen. „Dieser Vorfall ist kein Einzelfall“, erklärt Hoffmann. In der Vergangenheit gab es immer wieder Störungen in der Höhle, wobei einen besonders schwerwiegenden Vorfall im Jahr 2004 eine Silvesterparty auslöste, die zu einer zehnjährigen Rückkehrzeit der Fledermäuse führte.
Der Schutz der Fledermäuse und die Rolle der Windenergie
Wie Fledermausschutz.de betont, sind Fledermäuse durch verschiedene menschliche Einflüsse gefährdet, darunter auch durch den Ausbau der Windenergie. Besonders betont wird die Notwendigkeit, Fledermäuse in Planungen besser zu berücksichtigen. Eine unzureichende Berücksichtigung der negativen Auswirkungen von Störungen kann verheerende Folgen für die Tierpopulation haben.
Fledermäuse sind nicht nur aufgrund der Lichtverschmutzung, die ihre Lebensräume erheblich beeinträchtigt, bedroht. Künstliche Beleuchtung wirkt sich nachteilig auf ihre zirkadianen Rhythmen und ihr Verhalten aus. Die Fledermausschutz.de stellt fest, dass die gesellschaftlichen Auswirkungen der Lichtverschmutzung wachsen, und fordert ein besseres Verständnis für die Auswirkungen auf die Biodiversität, insbesondere bei Fledermäusen. Es gibt Richtlinien zur Minimierung der Auswirkungen von Beleuchtungsprojekten auf Fledermäuse, die in zukünftige Planungen integriert werden sollten.
Insgesamt verdeutlicht der tragische Vorfall in Bitz die Notwendigkeit, den Schutz von Fledermäusen ernst zu nehmen und deren Lebensräume zu respektieren. Würden diese Störungen vermieden, könnten solche tragischen Verluste vielleicht verhindert werden.