
Eine aktuelle Studie der Universität Freiburg befasst sich mit der Rolle von Baumartenvielfalt in Wäldern und deren Fähigkeit, Temperaturextreme zu puffern. Die Forschung zeigt, dass Wälder mit einer hohen Vielfalt an Baumarten sowohl Hitzewellen im Sommer als auch Kältewellen im Winter besser ausgleichen können. Dies stellt eine wichtige Erkenntnis für das zukünftige Waldmanagement dar, insbesondere in Zeiten des Klimawandels.
Das in der Zeitschrift Ecology Letters veröffentlichte Forschungsergebnis beruht auf umfassenden Daten aus dem BEF-China-Experiment. Dieses Experiment gilt als der weltweit größte gepflanzte Freiland-Versuch zur Baumvielfalt. Dabei wurden mehrere hunderttausend Bäume in verschiedenen Parzellen angepflanzt. Diese Parzellen beinhalten jeweils unterschiedliche Anzahlen von Baumarten – von einer bis zu 24 verschiedenen Arten.
Einblicke ins BEF-China-Experiment
Ein zentrales Anliegen der Forscher*innen war es, zu klären, ob eine größere Artenvielfalt einen besseren Ausgleich gegen die genannten Temperaturextreme bietet. Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass Baumartenvielfalt tatsächlich einen positiven Einfluss auf die Temperaturregulierung in Wäldern hat.
In den Diskussionen über die Gestaltung von Wäldern ist es auch wichtig, die Empfehlungen zur Baumartenwahl in verschiedenen Kantonen zu betrachten. Laut Waldwissen.net wurden in vielen Regionen spezifische Empfehlungen zur Eignung von Baumarten entwickelt, die regelmäßig überprüft werden müssen, um den sich ändernden klimatischen Bedingungen Rechnung zu tragen.
Eignung von Baumarten
Aktuell mangelt es an soliden Kenntnissen zur differenzierten Anpassung dieser Empfehlungen. Für Standorte mit schlechter bis mittlerer Wasserversorgung werden bestimmte Baumarten empfohlen, dazu gehören:
- Waldföhre
- Douglasie
- Trauben-, Stiel- und Flaumeiche
- Spitzahorn
- Feldahorn
- Mehlbeere
- Elsbeere
- Feldulme
- Kirschbaum
- Birke
- Esche
- Winterlinde
- Aspe
- Edelkastanie
- Nussbaum
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Herkunft der Baumarten – ob standortheimisch oder einheimisch – nicht das entscheidende Kriterium ist. Vielmehr sollten die Bäume standortgerecht sein, also unter den aktuellen und zukünftigen Bedingungen gut gedeihen und sich vermehren können. Dies könnte auch dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber den klimatischen Herausforderungen der kommenden Jahre zu stärken.