Deutschland

Bargeld bleibt erhalten: So reagiert Deutschland auf digitale Zahlungen!

Die Debatte über die Zukunft des Bargelds in Deutschland erhitzt seit Jahren die Gemüter. Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Nutzung von Bargeld zwar zurückgeht, jedoch zahlreiche Bürger den Erhalt dieser Zahlungsmethode verlangen. Laut einer Umfrage der Bundesbank aus dem Sommer 2024 wurde im Jahr 2023 noch immer mehr als die Hälfte der Zahlvorgänge in Deutschland, konkret 51%, bar abgewickelt. Dies verdeutlicht, dass Bargeld nach wie vor eine tragende Säule im deutschen Zahlungsverkehr darstellt, auch wenn es Anzeichen für eine steigende Verbreitung bargeldloser Zahlungsverfahren gibt.

Wichtig zu betonen ist, dass trotz des Rückgangs, der Anteil bargeldloser Zahlungen von 58% (2021) auf 51% (2023) sank, der Druck hinsichtlich einer Bargeldabschaffung wächst. In sozialen Netzwerken kursieren viele Befürchtungen, die die Meinungsbildung der Bevölkerung beeinflussen. In diesem Zusammenhang verbreiten Rechtspopulisten Falschbehauptungen über eine angebliche drohende Bargeldabschaffung und die Einführung staatlicher Überwachung durch digitale Zahlungen. So wird behauptet, das neue Regierungsbündnis aus CDU und SPD, auch bekannt als Schwarz-Rot, plane, das Bargeld abzuschaffen. Dies wird jedoch durch die CDU-Pressestelle vehement widersprochen: „Es gibt keinerlei Planungen für ein Bargeldverbot in Deutschland“, so der klare Standpunkt.

Koalitionsvertrag und der Stellenwert des Bargelds

Der kürzlich veröffentlichte Koalitionsvertrag bringt Klarheit: Es gibt ein Bekenntnis zum Erhalt von Bargeld als gängige Zahlungsform. Die Passage „Das Bargeld als gängige Zahlungsform erhalten wir“ und die Zusicherung, dass „jeder selbst entscheiden kann, wie er bezahlt“, bekräftigen die Entscheidungsträger in ihrer Position. In Zukunft sollen zudem verstärkt digitale Zahlungsoptionen in kleinen Geschäften angeboten werden, um den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) unterstützt die Relevanz von Bargeld in der Gesellschaft. Aktuell plant die EZB die Ausgabe neuer Euro-Banknoten, was die Notwendigkeit und Wichtigkeit des Bargelds noch einmal unterstreicht. Bargeld ist im Artikel 128 des EU-Vertrags verankert, was bedeutet, dass kein Mitgliedsstaat Bargeld abschaffen kann. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags stellt fest, dass die Existenz von Euro-Banknoten in der EU garantiert ist und eine vollständige Abschaffung gegen das Unionsrecht verstoßen würde.

Öffentliche Meinung und Zukunftsprognosen

Die öffentliche Diskussion über Bargeld und bargeldlose Zahlungsmittel spiegelt sich auch in der aktuellen Studie der Deutschen Bundesbank wider. Während 44% der Befragten unbaren Zahlungen den Vorzug geben würden, bleibt die Präferenz für Bargeld bei 28%. Gleichzeitig haben jedoch auch 28% der Teilnehmer keine klare Präferenz zwischen den beiden Zahlungsmethoden. Besonders die Wahrung der Privatsphäre wird von vielen als entscheidender Vorteil des Bargelds angesehen, während bargeldlose Zahlungsmittel vor allem wegen ihrer Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit geschätzt werden.

Zudem berichten 80% aller Zahlungen vor Ort, dass sie bargeldlos hätten abgewickelt werden können – ein Anstieg um 20 Prozentpunkte seit 2021. Es gab jedoch auch Hindernisse: Fast 20% der Befragten gaben an, dass eine Zahlung mit Karte oder mobilen Verfahren in einem Geschäft nicht möglich war. Dennoch bleibt die Akzeptanz von Bargeld hoch, da noch immer 94% der Transaktionen an der Ladenkasse eine Barzahlung ermöglichten.

Die Zahlen weisen jedoch auf eine besorgniserregende Entwicklung hin: Der Zugang zu Bargeld wird zunehmend schwieriger. Der Anteil der Bürger, die Schwierigkeiten beim Zugang zu Geldautomaten oder Bankschaltern angaben, ist von 6% auf 15% gestiegen. Trotz dieser Herausforderungen wünscht sich eine Mehrheit, Bargeld auch in der Zukunft nutzen zu können, wobei zwei Drittel der Befragten erwarten, dass Bargeld in den nächsten 15 Jahren in ähnlichem Umfang wie heute verfügbar sein wird. Fast die Hälfte geht jedoch von einem deutlichen Rückgang aus.

Die von der Bundesbank regelmäßig durchgeführte Studie, die sich auf mehr als 5.700 Befragungen stützt, zeigt einen klaren Trend: Die Bürger stellen sich auf einen Wandel im Zahlungsverkehr ein, fordern aber gleichzeitig den Erhalt des Bargelds. Die Bundesbank arbeitet weiterhin daran, Bargeld als kostengünstiges und effizientes Zahlungsmittel zu gewährleisten. Die Ergebnisse dieser Erhebung sind sowohl für die Verbraucher als auch für die Politik von großer Bedeutung, um die künftige Zahlungslandschaft in Deutschland aktiv zu gestalten.

Für weitere Informationen zur Rolle des Bargelds in der Eurozone besuchen Sie die Webseite der Europäischen Zentralbank.

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Weitere Infos
ecb.europa.eu

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