
Die Basler Fasnacht, das größte Karnevalsfest der Schweiz, hat vor wenigen Stunden begonnen. Um 4.00 Uhr am Montag nach Aschermittwoch erfolgte der traditionelle Aufruf des Zeremonienmeisters. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto «Syg wie de wottsch» (Sei wie Du willst), das die Themen Inklusivität und individuelle Freiheit in den Vordergrund stellt. Mehr als 200.000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet, um die einzigartigen Umzüge zu erleben und die kreative Ausdrucksweise der Teilnehmenden zu würdigen.
Die Fasnacht dauert drei Tage und bietet ein buntes Treiben mit meterhohen bemalten Laternen, die von den kostümierten Mitgliedern der Fasnachtscliquen getragen werden. Umrahmt von Trommeln und Piccoloflöten, ziehen die Gruppen durch die Straßen und geben ihren politischen und gesellschaftlichen Themen Ausdruck. So genannte «Sujets», die Laternen mit kreativen Botschaften, setzen sich oft kritisch mit aktuellen Ereignissen auseinander.
Tradition und kulturelle Bedeutung
Die Basler Fasnacht ist durch ihre einzigartige Mischung aus Musik, Handwerk und mündlichen Ausdrucksformen gekennzeichnet. Rund 20.000 Menschen nehmen aktiv teil. Dies geschieht nicht nur in Form von Umzügen, die am Montag und Mittwoch stattfinden, sondern auch durch spezielle Veranstaltungen am Dienstag, die den Kindern gewidmet sind. An diesem Tag gibt es Konzerte und Laternenausstellungen. Darüber hinaus helfen Vor-Karnevalsveranstaltungen, die Tradition lebendig zu halten und den lokalen Dialekt zu fördern.
Die Fasnacht hat auch einen positiven Einfluss auf den sozialen Zusammenhalt in der Region. Sie vereint Menschen aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen und politischen Überzeugungen und ist ein Ort der Toleranz. Dank der Unterstützung der Gemeinden und Behörden wurde die Tradition in den letzten Jahrzehnten gesichert.
Eintrag ins Weltkulturerbe
Die kulturelle Bedeutung der Basler Fasnacht wurde 2017 anerkannt, als sie in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Die Entscheidung fiel während der Konferenz in Jeju, Südkorea, wo insgesamt 24 Traditionen geehrt wurden. Die UNESCO würdigte die Fasnacht als ein Beispiel für sozialen Zusammenhalt und Gesellschaftskritik und hob die Bedeutung der Tradition für die Bewahrung des lokalen Dialekts hervor.
In diesen drei Tagen wird die Stadt Basel zur Bühne für Kostüme, Musik und farbenfrohe Ausdrucksformen, die sowohl Freude bringen als auch zum Nachdenken anregen. Die Basler Fasnacht ist mehr als nur ein Karneval – sie ist ein Fest der Freiheit und der kreativen Entfaltung, das die Herzen der Teilnehmenden und Zuschauerinnen und Zuschauer gleichermaßen erobert.
Für weitere Informationen über die Fasnacht in Basel und deren kulturelle Bedeutung können Sie die Artikel von Südkurier und UNESCO lesen. Mehr über den Eintrag ins immaterielle Kulturerbe erfahren Sie auch bei UNESCO Schweiz.