Die Kirchseeoner Perchten feiern in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums fanden Feierlichkeiten statt, die von einem traditionellen Jubiläumslauf geprägt waren. Bei diesem Event trugen die Teilnehmer kunstvoll verzierte Masken, die zahlreiche Schaulustige in die oberbayerische Gemeinde Kirchseeon zogen. Laut pnp.de fand der Perchtenlauf, der seit 2024 offiziell zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland ernannt wurde, bereits seit 1954 statt.
Der Perchtenlauf wurde 2022 zum immateriellen Kulturerbe Bayerns ernannt und ist ein wesentlicher Bestandteil des Brauchtums rund um die Wintersonnenwende, das vor allem im Alpenraum und im Bayerischen Wald verbreitet ist. Trotz ihres gruseligen Aussehens gelten Perchten als Glücks- und Segensbringer. Sie sollen den Haus- und Hofbesitz vor Unglück bewahren und für Fruchtbarkeit sorgen. Die Tradition hat auch einen positiven Aspekt: Sie soll die Menschen in der dunklen Jahreszeit aufmuntern, da die Tage allmählich wieder länger werden.
Das Maskeum und die kulturelle Bedeutung
Vor einem Zeitraum von etwa drei Jahren wurde in der Kirchseeoner Grund- und Mittelschule das „Maskeum“ eröffnet, ein Museum, das der Tradition der Perchten gewidmet ist. Dies ist Teil eines größeren Bestrebens, den Brauch lebendig zu halten und weiterzuentwickeln, wie auf der Website der Kirchseeoner Perchten perchten-kirchseeon.de berichtet wird.
Der Perchtenlauf ist nicht nur ein örtliches Ereignis, sondern reiht sich auch in andere kulturelle Traditionen ein, wie den Meistertrunk in Rothenburg ob der Tauber, die Passionsspiele in Oberammergau und die traditionelle Holzbildhauerei. Die Wertschätzung für diesen Brauch wird auch durch die Ernennung zum immateriellen Kulturerbe gewürdigt, die die jahrzehntelange Hingabe zur Tradition anerkennt. Dieses immaterielle Kulturerbe umfasst lebendige Traditionen, die Gemeinschaften Identität und Kontinuität vermitteln und verschiedene Kategorien wie darstellende Künste und Bräuche umfasst.
