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Rente mit 63: Unternehmen unter Druck, ältere Fachkräfte zu halten!

Immer mehr Beschäftigte in Deutschland denken daran, mit 63 Jahren in Rente zu gehen. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) haben 31% der Befragten bundesweit den Plan, drei Jahre früher aus dem Arbeitsleben auszusteigen, wobei es in Bayern sogar 37% sind. Diese Tendenz ist besonders ausgeprägt im verarbeitenden Gewerbe, und 49% der Befragten in Bayern glauben, sich die Frührente finanziell leisten zu können, wobei der Anteil unter Männern mit 48% nur leicht höher ist als bei Frauen mit 36%.

Diese Entwicklungen werfen jedoch Fragen auf, insbesondere angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels. Experten warnen, dass die Rente mit 63 als Problem betrachtet werden sollte. Sie fordern Maßnahmen, um diese unattraktiver zu gestalten, um den Verlust wertvoller Arbeitskräfte zu verhindern. Eine Lösung könnte darin liegen, die Unternehmenskultur so zu gestalten, dass die Generation 50+ bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter von 67 Jahren im Unternehmen bleibt.

Fachkräftemangel und Unternehmenskultur

Die Notwendigkeit, ältere Fachkräfte länger im Arbeitsmarkt zu halten, steht im Mittelpunkt der Diskussion. Auf einer Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Bad Kissingen betonte Landrat Thomas Bold die Verantwortung der Behörden als Arbeitgeber. Er forderte einen kulturellen Wandel in vielen Unternehmen, um die Attraktivität der Arbeitsplätze für ältere Mitarbeiter zu steigern. Diese Generation schätzt insbesondere Flexibilität bei der Arbeitszeit und Unterstützung beim Übergang in den Ruhestand.

Eine umfassende Umfrage zeigt, dass Beschäftigte der Altersgruppe 50+ spezifische Wünsche haben. 73,3% der Befragten wünschen sich eine individuelle Anpassung der Arbeitszeiten, während 70,3% Unterstützung beim Eintritt in den Ruhestand anfordern. Weitere wichtige Forderungen sind ein höheres Gehalt (66,5%) und die Möglichkeit, zwischen Teilzeit und Vollzeit zu wechseln (64%). Gesundheitsfördernde Maßnahmen werden von 60% der Beschäftigten ebenfalls als wichtig erachtet.

Beispiele aus der Praxis

Zusätzlich bieten die Berliner Wasserbetriebe Lebensphasen-Coaching für ihre älteren Mitarbeiter an, um deren letzte Berufsjahre sinnvoll zu gestalten. Eine positive Unternehmenskultur zeigt sich als entscheidend für die Bereitschaft älterer Arbeitnehmer, länger im Beruf zu bleiben. Die Berliner Wasserbetriebe sind ein Beispiel dafür, wie Unternehmen aktiv Maßnahmen ergreifen, um die Situation für ältere Angestellte zu verbessern.

Die Zahlen sprechen für sich. Im Oktober 2022 waren über 3,5 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 60 Jahre und älter, und der Trend zu längerer Arbeitsmarktbeteiligung nimmt zu. Arbeitsmarktforscher wie Enzo Weber sehen in dieser Altersgruppe ein großes Potenzial zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Dennoch ist es wichtig, dass Unternehmen flexible Arbeitszeiten und eine wertschätzende Unternehmenskultur anbieten, um die Bedürfnisse der älteren Mitarbeiter zu adresseren.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass zwar immer mehr ältere Arbeitnehmer in den Ruhestand treten möchten, jedoch auch viele aus Freude an der Arbeit und sozialen Kontakten weiterhin aktiv bleiben. Die Herausforderung liegt in der Schaffung einer Arbeitsumgebung, die sowohl die Bedürfnisse der älteren Arbeitnehmer berücksichtigt, als auch dem Fachkräftemangel entgegenwirkt. Die Verantwortung dafür tragen nicht nur die Unternehmen, sondern auch die politische Ebene, die geeignete Rahmenbedingungen schaffen sollte.

Für weiterführende Informationen zu diesem Thema können Sie diese Artikel von inFranken, tagesschau und tagesschau besuchen.

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