Bad Tölz-WolfratshausenDeutschland

Kesselbergstraße bleibt für Biker: Sicherheit geht vor!

Die Kesselbergstraße, ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer in der oberbayerischen Alpenregion, ist ab dem 1. April 2025 für Biker zeitweise tabu. Dies geht aus einem Beschluss des Landratsamts Bad Tölz-Wolfratshausen hervor. Die Maßnahme hat das Ziel, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Unfälle zu reduzieren. Motorräder dürfen während der Saison vom 1. April bis zum 31. Oktober täglich zwischen 15 und 22 Uhr nicht bergauf fahren. Diese Entscheidung folgt auf eine Pilotphase, in der die Geschwindigkeit und Unfallzahlen auf der Strecke evaluiert wurden, die in den letzten Jahren zu einem Unfallschwerpunkt wurde PNP berichtet.

Die Kesselbergstraße zieht aufgrund ihrer kurvenreichen und malerischen Strecke viele Motorradfahrer an. Allerdings hat diese Beliebtheit ihren Preis. Statistiken zeigen, dass Motorradfahrer oft riskante Entscheidungen treffen, was zu einer hohen Anzahl an schweren Unfällen führt. In den letzten zwei Jahren konnten die Behörden eine signifikante Reduktion der Unfälle verzeichnen, nachdem die Straße an Nachmittagen und abends für bergauf fahrende Motorräder gesperrt wurde.

Neue Regelungen und deren Hintergründe

Die neue Regelung ist nicht nur eine Reaktion auf die aktuellen Unfallzahlen, sondern auch eine Anpassung an ein bereits 44 Jahre bestehendes Fahrverbot auf der B 11 zum Kesselberg. Dieses wurde nun überarbeitet. So dürfen am Wochenende und an Feiertagen stundenweise Fahrzeuge fahren, was allerdings für Montag bis Freitag von 15:00 bis 22:00 Uhr nicht mehr gilt. Der Leiter der Verkehrsbehörde, Georg Fischhaber, hebt hervor, dass 78% der Motorradunfälle in diesem Zeitraum geschehen. Besorgniserregend: 91% dieser schweren Unfälle wurden von Motorradfahrern verursacht Motorradonline berichtet.

Zusätzlich sind in den Sommermonaten durchschnittlich 30 mittelschwere und schwere Unfälle am Kesselberg zu verzeichnen. Trotz der Tatsache, dass Motorräder nur 13% des Gesamtverkehrs ausmachen, sind diese für 75% der Unfälle verantwortlich. Vorangegangene Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Rüttelstreifen hatten nur begrenzten Erfolg PNP berichtet.

Sicherheitsrisiko Motorrad

Die Gefahren, die mit dem Motorradfahren verbunden sind, sind gut dokumentiert. Laut dem ADAC haben Motorradfahrer ein viermal höheres Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden, und eine siebenmal höhere Verunglücktenrate als Autofahrer. Jährlich gibt es in Deutschland mehr als 500 Todesfälle und fast 10.000 schwerverletzte Motorradfahrer. Besonders jüngere Fahrer sind gefährdet ADAC erläutert.

Die häufigsten Verletzungen der Motorradfahrer sind Schädel-Hirn-Traumata, Thorax-Traumata und extremen Verletzungen. Eine Analyse hat gezeigt, dass 67% der Unfälle durch Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern entstehen. Auch in der Kesselbergregion müssen Motorradfahrer besondere Vorsicht walten lassen, um Unfälle zu vermeiden.

Die getroffenen Maßnahmen zur Relativierung der Unfallrate könnten, nach einer Übergangszeit, möglicherweise als Vorbild für andere beliebte Motorradstrecken in Deutschland gelten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Regelung auf die Sicherheit und die Unfallzahlen der Biker auswirken wird.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Kesselbergstraße, 83661 Kochel am See, Deutschland
Beste Referenz
pnp.de
Weitere Infos
motorradonline.de

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