
In Bamberg ist die Zukunft des Ankerzentrums für Flüchtlinge aktuell ein zentrales Thema. Die Stadt plant Gespräche mit dem bayerischen Innenministerium, um die Rahmenbedingungen für den Betrieb des Ankerzentrums über den 31. Dezember 2025 hinaus zu klären. Dies ist besonders relevant, da die ursprüngliche Vereinbarung vorsah, das Zentrum zum Ende des Jahres 2025 zu schließen, was der bayerische Innenminister bereits vor zehn Jahren zugesichert hatte. Dennoch hat Minister Joachim Herrmann (CSU) klargestellt, dass eine Schließung derzeit nicht realisierbar ist, da es in der Region Oberfranken keine andere geeignete Einrichtung gibt, um die untergebrachten Menschen adäquat unterzubringen, wie sueddeutsche.de berichtet.
Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) macht deutlich, dass die Stadt Bamberg die Notwendigkeit einer einvernehmlichen Lösung für alle Beteiligten sieht. Der Stadtrat hat sich einstimmig für eine respektvolle öffentliche Debatte ausgesprochen und verurteilt jegliche Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus. Dies zeigt sich auch in den Gesprächen am Runden Tisch Asyl und bei der Einbeziehung der Bürgerschaft in die Planungen, wie infranken.de berichtet.
Öffentliche Debatten und Bürgerbeteiligung
Die Bamberger Bürger zeigen ein klares Interesse und haben deutliche Wünsche zur Asyleinrichtung geäußert. Die Stadt hat angekündigt, Bürgerbeteiligung durch Informationsveranstaltungen und den Runden Tisch Asyl fortzuführen. Hierzu wird auch ein Workshop des Ältestenrats beitragen, in dem Anregungen aus der Bürgerschaft einfließen sollen. Starke betont, dass die Stadt eine einheitliche Position zur städtebaulichen Entwicklung von Bamberg-Ost einnehmen möchte.
Die Stadtwerke stehen exemplarisch für die Herausforderungen vor denen die Bürgerschaft steht. Der Forderungskatalog der Bamberger unabhängigen Bürger (BuB), der ein Schwimmbad-Verbot für Ankerzentrum-Bewohner vorsah, sorgte für Empörung und wurde von den Stadtwerken als „direkten Angriff auf die Menschenwürde“ bezeichnet.
Praktische Überlegungen zur Asylunterbringung
Aktuell leben rund 1.200 Menschen im Ankerzentrum in Bamberg (Stand: 27. Januar). Die Stadt arbeitet an einem Konzept zur dezentralen Unterbringung von Geflüchteten im gesamten Stadtgebiet, betont jedoch, dass dies nicht als Ersatz für das Ankerzentrum gedacht ist. Besonders die Schließung des Ankerzentrums würde erfordern, Platz für die zugewiesenen Migranten zu schaffen, was zusätzlich zu den bereits bestehenden Herausforderungen führen würde.
Der Ältestenrat plant, die Forderungen der Fraktionen und Gruppierungen zunächst nichtöffentlich zu diskutieren, um die bestmögliche Strategie zur weiteren Vorgehensweise zu entwickeln. Gespräche sollen in den kommenden Wochen weitergeführt werden, um die städtebauliche Entwicklung und soziale Infrastruktur in Bamberg zu gewährleisten und zu verbessern, wie sueddeutsche.de zusammenfasst.