
In der Gemeinde Litzendorf, die rund 6.307 Einwohner zählt, stehen umfassende Sanierungsmaßnahmen an einer Brücke bevor. Das Staatliche Bauamt Bamberg hat eine Vollsperrung angekündigt, da bei einer turnusmäßigen Brückenprüfung gravierende Schäden festgestellt wurden. Dies macht eine grundlegende Brückenerneuerung erforderlich, besonders im Hinblick auf die bei der Prüfung aufgezeigten Beschädigungen an der Bewehrung des Bauwerks, das in den 1980er-Jahren errichtet wurde. Die Buger Brücke in Bamberg ist seit Sommer 2023 ebenfalls komplett gesperrt, was die Verkehrssituation in der Region zusätzlich erschwert und die Notwendigkeit eines sofortigen Handelns weiter unterstreicht.
Die Sanierung betrifft ein unterirdisches Brückenbauwerk, das den Ellernbach im Bereich der Hauptstraße (Staatsstraße 2281 zwischen Geisfelder Straße und Lohndorfer Weg) überquert. Mit einer lichten Höhe von nur 1,30 Metern gestaltet sich die Ausführung der Untersuchungen und der notwendigen bauvorbereitenden Maßnahmen als herausfordernd. Um die Sicherheit der gesamten Verkehrsinfrastruktur aufrechtzuerhalten, wurde die Höchstgeschwindigkeit im betroffenen Bereich auf 20 km/h beschränkt.
Regelmäßige Brückenprüfungen und rechtliche Rahmenbedingungen
Die Themen der Brückensanierung und -prüfung sind in Deutschland von hoher Relevanz, insbesondere nach dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke im September 2024. Solche Vorfälle unterstreichen die Notwendigkeit regelmäßiger und ordnungsgemäßer Brückeninspektionen gemäß den Normen, wie sie in der DIN 1076 festgelegt sind. Diese Norm legt Standards für die Prüfung und Überwachung von Ingenieurbauwerken fest und sieht verschiedene Prüfintervalle vor: Sichtprüfungen sollten jährlich durchgeführt werden, während Hauptprüfungen alle sechs Jahre und Einfachprüfungen alle drei Jahre angesetzt sind. Sonderprüfungen sind zudem bei besonderen Schadensfällen notwendig.
Die Verantwortung für Ingenieurbauwerke in Deutschland liegt bei den Baulastträgern, die auch für die Sicherheit der Brücken verantwortlich sind. Diese Verantwortung kann zwar auf Dritte delegiert werden, die Aufsichtspflicht bleibt jedoch bei den zuständigen Behörden. Bei der Durchführung von Brückenprüfungen ist darauf zu achten, dass diese nur von qualifizierten Ingenieuren vorgenommen werden, um die Einhaltung der DIN-Standards zu gewährleisten. Abweichungen von diesen Normen können im Streitfall problematisch sein.
Sicherheitsmaßnahmen und Umleitungsstrategien
Für die betroffene Hauptstraße in Litzendorf ist eine bereichsweise Vollsperrung unvermeidbar, während der eingerichteten Umleitungsstrecke wird der Verkehr zeitweise umgeleitet, um die Sicherheit der Anwohner und Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Das Staatliche Bauamt Bamberg plant den Baubeginn zeitnah, wobei dieser von den Witterungsverhältnissen abhängig ist. Eine rechtzeitige Information der Gemeinde Litzendorf über den konkreten Beginn der Bauarbeiten wird angestrebt, um alle Beteiligten bestmöglich vorzubereiten.
Diese umfassenden Sicherheits- und Sanierungsmaßnahmen sind notwendig, um langfristige Schäden zu vermeiden und die Verkehrssicherheit in der Region zu gewährleisten. Der Dialog zwischen dem Staatlichen Bauamt und der Gemeinde wird eine wichtige Rolle spielen, um die Herausforderungen, die mit der Brückensanierung verbunden sind, zu meistern und eine nachhaltige Infrastruktur zu gewährleisten.