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KessTech in der Krise: Weltmarktführer für Harley-Auspuffanlagen insolvent!

Die MEC GmbH, unter dem Markennamen KessTech bekannt, hat Insolvenz im Eigenverwaltungsverfahren angemeldet. Am 1. März 2025 genehmigte das Amtsgericht Bamberg diesen Schritt, der dem Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Harley-Davidson-Auspuffanlagen spezialisiert hat, eine grundlegende Restrukturierung ermöglichen soll. Geschäftsführer Patric Schneider nennt „Altlasten aus der Vergangenheit“ als einen der Hauptgründe für die finanzielle Krise. Dazu kommen strategische Fehlentscheidungen, technische Herausforderungen und Probleme in den Lieferketten, die die wirtschaftliche Lage des Betriebs weiter verschlechtert haben.

Die Probleme spitzten sich Ende 2024 zu und führten zur Insolvenzanmeldung. Trotz dieser Herausforderungen sollen Produktion und Auslieferung weiterhin zuverlässig laufen. Die Garantie- und Gewährleistungsansprüche der bestehenden Kunden bleiben bestehen, was ein wichtiges Signal für die Marktpartner darstellt. Zudem plant KessTech eine Neuaufstellung der Finanzierungsstruktur sowie eine Reorganisation der Vertriebs- und Händlerstruktur, insbesondere im Bereich des Customizing für Harley-Davidson, um die Marktstellung zurückzugewinnen.

Hintergründe der Insolvenz

KessTech, der ehemalige Weltmarktführer in seinem Segment, wurde 1984 von Roland Keß gegründet und setzte seitdem auf elektronische Klappenauspuffanlagen. Technische Herausforderungen und strategische Fehlentscheidungen haben jedoch die Marktposition geschwächt. Der neue Eigentümer hat bereits Investitionen in Millionenhöhe getätigt und sieht Potenzial für die Marke, weshalb eine Wiederherstellung der Marktführerschaft angestrebt wird. Jan Markus Plathner, der als Sachwalter des Insolvenzverfahrens eingesetzt wurde, hat die Entschlossenheit seitens der Geschäftsführung und der Mitarbeiter gelobt.

Zusätzlich zur Restrukturierung strebt KessTech an, das verlorene Vertrauen bei Händlern und Kunden zurückzugewinnen, wobei Qualität und Innovation im Vordergrund stehen sollen. Das Unternehmen sucht zudem aktiv nach Fachkräften in der Produktion und Entwicklung, um das Team zu verstärken und die operativen Tätigkeiten kurz- bis mittelfristig zu sichern.

Marktumfeld und wirtschaftliche Herausforderungen

Die Insolvenzantragspflicht, die seit dem Jahreswechsel 2023/2024 wieder in vollem Umfang gilt, hat die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ansteigen lassen. Geschäftsleiter sind angehalten, regelmäßig zu prüfen, ob ihr Unternehmen insolvenzreif ist. Die frühzeitige Einreichung eines Insolvenzantrags kann die Fortführungschancen erheblich verbessern. Bei KessTech wurde diese Maßnahme jedoch erst zu spät ergriffen, da die wirtschaftlichen Belastungen im Zusammenhang mit Altschulden und strategischen Fehlentscheidungen nicht rechtzeitig behoben wurden.

Die Insolvenzordnung ermöglicht es Unternehmen, während des vorläufigen Verfahrens ohne Personalkosten zu operieren. Dies kann KessTech in der derzeitigen Phase zugutekommen, um Einnahmen für die Sanierung zu generieren. Die gesetzlich geregelte Reduzierung der Kündigungsfristen auf maximal drei Monate im Insolvenzverfahren könnte ebenfalls von Vorteil sein, um die noch bestehenden finanziellen Ressourcen zu schonen.

Insgesamt zeigt der Fall von KessTech die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen auf, mit denen viele Unternehmen konfrontiert sind. Ein schnelles und konsequentes Handeln zur Restrukturierung wird entscheidend für die zukünftige Stabilität und den Erfolg von KessTech sein. Das Unternehmen hat nun die Chance, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen und möglicherweise seine einstige Marktführerschaft wiederzuerlangen.

Weitere Informationen zur Finanzlage und den Herausforderungen von KessTech finden Sie in den Berichten von Ruhr24 und t-online.

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