Bamberg

KI-Gesetzgebung: Wissenschaftler fordern klare Standards für die Zukunft

Der Artificial Intelligence Act (AI Act) der Europäischen Union trat am 1. August 2024 in Kraft und stellt einen bedeutenden Schritt in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) dar. Ziel des AI Acts ist es, die sichere und vertrauenswürdige Entwicklung sowie die Nutzung von KI innerhalb der EU zu fördern. Während die vollständige Durchsetzung des AI Acts erst im August 2026 beginnt, gelten bereits ab Februar 2025 bestimmte Regeln.

Das Bamberger Zentrum für Künstliche Intelligenz (BaCAI) bietet dazu umfangreiche Informationen und führt Interviews zu verschiedenen Aspekten des AI Acts an. Prof. Dr. Ute Schmid, die Sprecherin des BaCAI, hebt die Wichtigkeit von Qualitätsstandards für KI-Systeme hervor, die auf komplexen, datengestützten Modellen basieren.

Regulierungsrahmen und ethische Grundsätze

Der AI Act beruht auf einem risikobasierten Ansatz, der durch ethische Leitlinien für vertrauenswürdige KI gestützt wird. Diese Leitlinien, die 2019 von einer unabhängigen Expertengruppe entwickelt wurden, enthalten sieben unverbindliche ethische Grundsätze. Diese Grundsätze fördern das Ziel, menschenzentrierte Technologien zu schaffen. Sie beinhalten unter anderem:

  • Menschliches Handeln und menschliche Aufsicht
  • Technische Robustheit und Sicherheit
  • Privatsphäre und Daten-Governance
  • Transparenz
  • Vielfalt, Nichtdiskriminierung und Fairness
  • Soziales und ökologisches Wohlergehen
  • Rechenschaftspflicht

Jeder dieser Grundsätze zielt darauf ab, die Interaktion zwischen Mensch und KI zu optimieren und gleichzeitig potenzielle Risiken zu minimieren. Kritisch ist die Forderung nach menschlicher Aufsicht, da KI-Systeme den Menschen dienen und kontrolliert werden sollen, um unbeabsichtigte Schäden zu vermeiden. In diesem Kontext ist auch der Aspekt der Transparenz bedeutend, der fordert, dass Nutzer über die Art und Weise informiert werden, wie KI-Systeme Entscheidungen treffen.

Praktische Umsetzung und Workshops

Um praktisch zur Umsetzung dieser Prinzipien beizutragen, wird am 13. Februar 2025 an der Universität Bamberg ein Workshop zur Thematik des AI Acts stattfinden. Diese Fachtagung richtet sich besonders an kleine und mittlere Unternehmen (KMUs), sodass sie besser auf die kommenden Änderungen vorbereitet werden können. Die Anmeldung für die kostenfreie Veranstaltung ist bis zum 10. Februar 2025 möglich. Es ist eine Zusammenarbeit zwischen dem KMU-KI-Erfahrungszentrum, BaCAI und der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Bezirksgruppe Oberfranken.

Zusammenfassend wird deutlich, dass der AI Act und die damit verbundenen ethischen Leitlinien eine wegweisende Rolle in der zukünftigen Gestaltung der künstlichen Intelligenz in Europa spielen. Die anstehenden Workshops und kontinuierlichen Forschungsanstrengungen sollen dabei helfen, die Prinzipien von Transparenz, Robustheit und ethischem Umgang mit KI gegenüber den Praxisanforderungen der Unternehmen zu vermitteln.

Für weitere Informationen steht Hannah Fischer von der Pressestelle der Universität Bamberg zur Verfügung.

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Bamberg, Deutschland
Beste Referenz
uni-bamberg.de
Weitere Infos
ai-act-law.eu

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