
Am Freitagmorgen, dem 30. August 2024, ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn A70 im Landkreis Kulmbach, der Teil einer Reihe von Vorfällen ist, die auf ein ernstes Problem mit Übermüdung am Steuer hinweisen. Gegen 6 Uhr morgens kam es zwischen den Anschlussstellen Thurnau-Ost und Neudrossenfeld zur Kollision eines Lastwagens mit der Mittelschutzplanke. Der Fahrer, ein 51-jähriger Mann, wurde mutmaßlich aufgrund einer medizinischen Ursache bewusstlos und konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren.
Der Lkw krachte in die rechte und linke Leitplanke, bevor er auf der linken Spur zum Stehen kam. Rettungskräfte versorgten den Fahrer vor Ort und brachten ihn anschließend ins Krankenhaus. Währenddessen liefen Betriebsstoffe auf der Fahrbahn aus, was eine umfangreiche Reinigung erforderte. Dennoch konnten keine Umweltschäden festgestellt werden. Die Autobahn blieb für mehrere Stunden in Fahrtrichtung Bayreuth gesperrt, und der Verkehr wurde ab der Anschlussstelle Thurnau-Ost umgeleitet. Der geschätzte Schaden beläuft sich auf über zehn Tausend Euro, während der Einsatz der Rettungskräfte und der Straßenmeisterei zuschlägt.
Übermüdung als ernstes Risiko
Der Unfall ist nicht nur isoliert zu betrachten. Übermüdung ist laut Statistik eine der häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle in Deutschland. Im Jahr 2023 verursachten Müdigkeit und Erschöpfung 1.902 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, wobei 3.010 Menschen verletzt und 42 Personen getötet wurden. Diese Fälle verdeutlichen die enormen Risiken, die mit Müdigkeit am Steuer verbunden sind. Experten warnen davor, dass Übermüdung oft nicht zugegeben wird, wodurch die Dunkelziffer dieser Unfälle noch höher sein dürfte. Besonders in der „dunklen Jahreszeit“ steigt die Unfallgefahr erheblich, da die Konzentration durch Anstrengung und schlechte Lichtverhältnisse beeinträchtigt wird.
Typische Symptome der Übermüdung sind Gähnen, nachlassende Konzentration und Schwierigkeiten, in der Spur zu bleiben. Die DEKRA empfiehlt, bei Anzeichen von Müdigkeit umgehend eine Pause einzulegen. Ein kurzer „Power-Nap“ von 15 bis 20 Minuten kann effektiver sein als koffeinhaltige Getränke. Bei längeren Fahrten sollte alle zwei Stunden eine Pause eingelegt werden.
Folgen und erforderliche Maßnahmen
Der letzte Unfall auf der A70 verdeutlicht die Tragweite der Problematik. Es gab zwar keine schweren Verletzungen bei den anderen betroffenen Fahrzeugen, die durch herumfliegende Teile des Lkw Schäden erlitten hatten, jedoch ist der psychische und physische Zustand des Fahrers nach einem solchen Vorfall nicht zu vernachlässigen. Der geschätzte Gesamtschaden aus diesem Vorfall beträgt rund 43.000 Euro.
Die Notwendigkeit, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wird durch neue Vorschriften unterstützt: Ab Juli 2024 wird der Einbau von Müdigkeitswarnern in allen Neufahrzeugen in der EU Pflicht. Diese Systeme überwachen das Fahrverhalten und geben Warnsignale, wenn sie Anzeichen von Müdigkeit feststellen. Solche technologischen Entwicklungen sollen helfen, den gefährlichen Sekundenschlaf am Steuer zu verhindern.