
Der Landkreis Bayreuth steht vor einem bedauerlichen Verlust: Die traditionsreiche Brauerei-Gasthof Herold schließt nach über 450 Jahren am 31. August 2025. Der renommierte Familienbetrieb, der seit 1568 im Pegnitzer Gemeindeteil Büchenbach ansässig ist, hat mit einem signifikanten Personalmangel zu kämpfen, trotz eines stabilen Kundenstamms und hoher Gästezahlen. Dies führt dazu, dass die vorhandenen Mitarbeiter die Anforderungen nicht mehr bewältigen können, was die Entscheidung zur Schließung erheblich beeinflusst hat. Wie inFranken.de berichtet, ist die Leitung des Gasthofs in den Händen von Gisela Herold (40) und Regina Haas (42).
Das Angebot im Gasthof zeichnete sich durch regionale Spezialitäten aus. Die Bratkartoffeln werden aus eigenem Anbau gefertigt, dazu gibt es selbstgebackenes Brot und hausgemachte Wurstwaren. Eines der Markenzeichen des Hauses ist das Beck’n Bier, das seit über 400 Jahren mit sorgfältig ausgewähltem Hopfen und Malz über Holzfeuer gebraut wird.
Emotionale Resonanz und Zukunftsaussichten
Die Nachricht über die Schließung des Brauerei-Gasthof Herold hat in der Region bereits viele Emotionen geweckt. Regina Haas vermeldet, dass sie zahlreiche Nachrichten hinsichtlich der bevorstehenden Schließung erhält. Diese Resonanz zeigt, wie sehr der Gasthof in der Gemeinde verwurzelt ist und welche Rolle er im sozialen und kulturellen Leben spielt. Bis zur endgültigen Schließung erwartet die Familie Herold einen Anstieg der Gästezahlen, da viele letztmalig die Speisen und Getränke genießen möchten.
Der Grund für die Schließung ist klar: Zu wenig Personal steht einem stabilen oder sogar wachsenden Geschäft gegenüber. Die Schwestern machen deutlich, dass sie nicht auf Verbraucherfeedback in Form mangelnder Nachfrage reagieren, sondern auf interne Strukturen, die nicht mehr funktionieren. In diesem Zusammenhang führen die Schwestern auch in dem Bericht von Bayreuther Tagblatt an, dass sie auch nach der Schließung keine Bier-, Wurst- und Brotproduktion mehr aufrechterhalten werden.
Ein Trend in der Gastronomie
Die Schließung des Brauerei-Gasthofs Herold ist keineswegs ein Einzelfall. Laut BR.de mussten in Bayern in diesem Jahr über 3.500 gastronomische Betriebe ihre Türen schließen. Besonders kleinere Brauereien sind von diesen Entwicklungen betroffen, da sie stark von der Gastronomie abhängig sind. Die gute alte Wirtshauskultur ist im Schwinden begriffen, und die Gründe dafür sind vielfältig.
Das Wirtshaussterben wird durch Kostensteigerungen, bürokratische Hürden und den akuten Personalmangel verstärkt. Auch größere und bundesweit bekannte Brauereien sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Etwa 25 Prozent des Umsatzes der bayerischen Brauwirtschaft wird in der Gastronomie generiert, was die Dringlichkeit und Auswirkung der aktuellen Situation deutlich macht.
Inmitten dieser traurigen Bilanz gibt es jedoch auch Lichtblicke: So wird in Bad Staffelstein eine neue Brauerei gebaut, was manchenorts Hoffnung auf einen Neuanfang weckt. Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Branche in den kommenden Jahren entwickeln wird.