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Besondere Vorsicht: Kiebitze brauchen Ruhe in Ebersberg!

Die beginnende Brutzeit der Kiebitze sorgt im Landkreis Ebersberg für erhöhte Aufmerksamkeit und Einschränkungen für Naturbesucher. Die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt ruft Spaziergänger und Hundebesitzer zu besonderer Vorsicht auf. Die ersten Kiebitze sind bereits Mitte Februar aus ihren Winterquartieren in Afrika zurückgekehrt und beginnen nun, mit der Balz am Brutplatz. Dies geschieht, da die Weibchen in der Regel ab März vier Eier pro Gelege legen.

Die Kiebitze sind während ihrer Brutzeit bis Ende Juni besonders auf Ruhe angewiesen. Jegliche Störungen, verursacht durch Spaziergänger, freilaufende Hunde oder sogar Drohnen, können dazu führen, dass die Vögel ihre Nester aufgeben. Wiederholte oder lange Störungen können fatale Folgen haben: Eier könnten auskühlen, was das Überleben der Küken gefährdet. Deshalb appelliert die Untere Naturschutzbehörde an alle Naturbesucher, in den Brutgebieten auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und Hunde nicht frei laufen zu lassen.

Rückgang der Kiebitzbestände

Der Kiebitz ist in den letzten Jahrzehnten stark gefährdet, was sich in einem Rückgang der Bestände um nahezu 90 Prozent zeigt. Diese alarmierende Entwicklung hat dazu geführt, dass der Kiebitz heute als „stark gefährdet“ eingestuft wird. Um diesen trend umzukehren, wurde im Jahr 2018 ein spezifisches Artenhilfsprojekt für den Kiebitz im Landkreis Ebersberg ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts ist der Schutz und Erhalt der Kiebitze im Landkreis.

Das Projekt beinhaltet nicht nur den Schutz der Kiebitze selbst, sondern auch eine umfassende Informations- und Aufklärungskampagne. Die Bereitstellung von Materialien und Veröffentlichungen für Landwirte und Ehrenamtliche spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Themen reichen von praktischen Tipps über Fördermaßnahmen bis zu Informationen über Bestandsentwicklungen und Wissenswertes zum Kiebitz. Interessierte können sich bei Fragen direkt an Jan Skorupa unter der E-Mail jan.skorupa@lbv.de wenden.

Kollaboration und Austausch im Kiebitzschutz

Um die Herausforderungen im Kiebitzschutz effizient zu bewältigen, setzt das Projekt auf eine Vernetzung der unterschiedlichen Akteure. Geplante Maßnahmen umfassen regionale Abstimmungen mit Kiebitzschutz-Akteuren in den Schwerpunktgebieten sowie den Ausbau eines moderierten Online-Forums für den Austausch von Erfahrungen. Solche Plattformen sollen den Wissenstransfer verbessern und helfen, Bedürfnisse der jeweiligen Interessengruppen zu berücksichtigen.

Informationveranstaltungen und Workshops sind vorgesehen, um einen breiten Kreis von Interessierten anzusprechen. Dabei arbeitet das Projekt eng mit Vertretern der Landwirtschaft, Natur- und Landschaftspflegeverbänden, Behörden sowie der Jägerschaft zusammen. Das Ziel ist es, Landwirte zu motivieren, den Schutz „ihrer“ Kiebitze bewusst zu fördern, ohne dass sie dabei finanzielle Einbußen erleiden müssen.

Für weitere Informationen oder Rückfragen steht die Untere Naturschutzbehörde unter der Telefonnummer (08098) 823–312 oder per E-Mail an amelie.viessmann@lra-ebe.de zur Verfügung. Für Fragen rund um den Kiebitzschutz sind die Stellen des LBV – Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern ebenfalls eine wertvolle Anlaufstelle.

Die Entwicklung und der Schutz der Kiebitze sind nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern fordern auch eine aktive Mitarbeit der Öffentlichkeit und aller Beteiligten, um den Fortbestand dieser auffälligen Vogelart in unserer Region zu sichern. Die Natur braucht unsere Rücksichtnahme und unser Engagement.

Für weiterführende Informationen über den Kiebitz und seine Schutzmaßnahmen finden Interessierte mehr auf den Seiten der Süddeutschen Zeitung und dem LBV – Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Ebersberg, Deutschland
Beste Referenz
sueddeutsche.de
Weitere Infos
lbv.de

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