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Platznot für Flüchtlinge: Ebersberg sucht dringend Wohnraum!

In Deutschland gibt es zum Jahreswechsel in vielen Bundesländern eine Entspannung hinsichtlich der Platzverhältnisse in Asylbewerberunterkünften. Laut Berichten der Süddeutschen Zeitung sind in diesen Unterkünften Tausende Plätze unbesetzt. Besonders der Landkreis Ebersberg ist jedoch von Platzmangel betroffen, trotz eines generellen Rückgangs der Belegungen in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und einigen ostdeutschen Ländern.

In Bayern sind von insgesamt 12.900 Plätzen in den sieben Ankerzentren etwa 10.250 belegt, was einen Rückgang von 1.250 Belegungen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Während in Hessen ein Anstieg der Belegung festgestellt wurde, zeigt sich im Landkreis Ebersberg ein gegenteiliger Trend: Alle zwei Wochen werden dort rund 50 Flüchtlinge zugewiesen. Die Zahl der Bewohner stieg von 1.448 Ende September auf 1.582, von denen 648 Personen als Fehlbeleger gelten – es handelt sich hierbei um Asylbewerber mit anerkannten Anträgen oder Flüchtlinge aus der Ukraine.

Aktuelle Situation im Landkreis Ebersberg

Im letzten Quartal stieg die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine in den Ebersberger Unterkünften von 341 auf 434. Gleichzeitig sank die Zahl der Fehlbeleger nach einem abgeschlossenen Asylverfahren von 259 auf 214. Ebersberg gehört bei der Unterbringung von Flüchtlingen zu den schwächsten Landkreisen in Oberbayern. Anfang 2024 lebten dort 1.414 Personen in staatlichen Unterkünften, was 168 weniger ist als aktuell. Die Zahl der „echten“ Asylbewerber liegt derzeit bei 1.134 – lediglich 14 weniger als im Vorjahr.

Ein weiteres Hindernis für die Unterbringung von Flüchtlingen im Landkreis sind die gestiegenen Mieten, die es für die Betroffenen erschweren, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Landrat Robert Niedergesäß betont, dass Flüchtlinge, die den Status eines Fehlbeleger haben, nicht vor die Rathaustüren gesetzt werden. In Markt Schwaben wird derzeit eine neue Unterkunft auf dem Atron-Gelände bezogen, die aufgrund von Kontroversen kleiner ausfällt als ursprünglich geplant – von 120 auf 60 Plätze. Zudem ist eine weitere Unterkunft in Markt Schwaben in Planung, deren Zeitplan jedoch ungewiss ist. Um die Situation zu verbessern, hat das Landratsamt einen Aufruf gestartet, an Immobilienbesitzer heranzutreten, um freie Wohnungen bereitzustellen.

Zusätzliche Informationen zu den Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften sind auf der Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu finden.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Ebersberg, Deutschland
Beste Referenz
sueddeutsche.de
Weitere Infos
bmfsfj.de

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