
Fürmoosen/Landkreis Ebersberg – Seit Wochen steht die Windenergieanlage bei Fürmoosen still, während eine kleinere Anlage in der Nähe von Hamberg im Betrieb ist. Bauleiter Hans Zäuner äußerte sich frustriert über die Situation und bezeichnete den Stillstand als „Scheiße“. Er betonte den „Imageschaden“ für das Projekt sowie den Hersteller Enercon, da die Anlage weithin sichtbar ist und der Großteil des Landkreises sie sehen kann.
Obwohl die Windbedingungen auf Nabenhöhe optimal sind, gab es diverse Verzögerungen in der Planung und beim Bau. Zuletzt fiel ein Windmesser an der Gondel aus, was schnell behoben werden konnte. Zäuner erklärte: „Wir brauchen nur den Knopf drücken.“ Der geplante Inbetriebnahme-Termin für 2024 musste jedoch abgesagt werden, da es Probleme mit der Software der neuartigen Anlage gibt, die mit einer „E-Gondel“ ausgestattet ist. Diese Innovation bedeutet, dass alle Betriebsgeräte in der Gondel und nicht im Turm untergebracht sind, was die Problemlösung komplizierter macht.
Probleme mit Elektronik verzögern Inbetriebnahme
Die Techniker von Enercon waren bis zu den Weihnachtsfeiertagen mit der Anlage beschäftigt und sollen am 7. Januar wieder ihre Arbeit aufnehmen. Nach Angaben von Zäuner stellen die Ingenieure fest, dass sie die Fehlerbehebung schwieriger als erwartet einschätzen müssen. „Das haben sie sich anscheinend leichter vorgestellt“, erklärte Zäuner und fügte hinzu: „Sie müssen liefern.“
Finanzielle Einbußen für die Anteilseigner aufgrund der Verzögerung nach Silvester seien nicht zu erwarten, versicherte Zäuner. Die Einspeisevergütung von 11,33 Cent pro Kilowattstunde bleibt für 20 Jahre gesichert. Entgegenkommen bei der Kompensation von entgangenen Einnahmen sei ebenfalls signalisiert worden.
Ob und wann die Anlage in Betrieb genommen werden kann, bleibt ungewiss. Zäuner äußerte vorsichtige Hoffnungen auf einen Start im Januar oder spätestens im Februar. Währenddessen laufen am Betriebsplatz in Fürmoosen die Arbeiten zum Rückbau der Baustellen. Der Zwischenlagerplatz in Kirchseeon, wo die Turm- und Maschinenteile gelagert waren, wurde bereits aufgelöst. Der Abbau der letzten Kranteile soll Mitte Januar erfolgen.
Bei erfolgreicher Inbetriebnahme wird die Windkraftanlage in Fürmoosen das zweite Windkraftprojekt im Landkreis Ebersberg sein. Aktuell gibt es mehrere andere Projekte in unterschiedlichen Phasen, wobei ein geplanter Baustart im Jahr 2026 für eine weitere Anlage unter dem Betriebsnamen „Föhrenpold“ ansteht, wie sueddeutsche.de berichtete.