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Alarm in Forchheim: Afrikanische Schweinepest naht! Was nun?

Im Landkreis Forchheim schreiten die Vorbereitungen auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) voran. Die ASP ist eine hochansteckende Virusinfektion, die Wild- und Hausschweine betrifft und in den meisten Fällen zum Tod des Tieres führt. Der Landkreis hat bereits Maßnahmen getroffen, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Es gibt derzeit keine Therapie oder Impfung gegen die ASP, was die Situation besonders alarmierend macht. Die Infektionswege sind vielfältig: Direkter Kontakt mit erkrankten oder verendeten Tieren sowie indirekter Kontakt über kontaminierte Gegenstände oder Futter können zur Ansteckung führen.

Besonders besorgniserregend ist die Umweltbeständigkeit des Virus, das mehrere Monate infektiös bleiben kann. Diese Eigenschaften machen die ASP zu einer ernsthaften Bedrohung für die Schweinehaltung in Bayern, wo die ersten Fälle der Krankheit im Herbst 2020 in Brandenburg und Sachsen registriert wurden. Im Juni 2024 gab es den ersten Ausbruch in Hessen mit über 500 bestätigten Fällen bis Dezember 2024. Die Nähe zur bayerischen Grenze erweckt die Besorgnis, dass das Virus auch in die bayerische Schwarzwildpopulation gelangen könnte. Daher plant das Landratsamt, Zäunungsmaßnahmen zu errichten, um eine Verbreitung der Seuche zu verhindern.

Reaktionsstrategien und Maßnahmen

Im Fall eines Ausbruchs werden sofortige Maßnahmen erforderlich sein. Dazu zählen unter anderem Elektro-, Duft- und Wildzäune, die unabhängig von Grundstücksgrenzen errichtet werden sollen. Um die betroffenen Gebiete effektiv abzuschotten, wird ein Kerngebiet von etwa 4 km um den Fundort eingerichtet sowie zwei Sperrzonen. Sperrzone II erstreckt sich über einen Radius von ca. 15 km um den Ausbruchsort, während Sperrzone I eine Verstärkung der Jagd zur Verringerung der Wildschweindichte erfordert, wobei diese Zone bis zu 45 km weit reichen kann.

Das Landratsamt Forchheim hat bereits Zaunmaterial beschafft und gelagert, um im Falle eines Ausbruchs schnell handlungsfähig zu sein. Bayerns Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger hat Jäger aufgefordert, die Jagd auf Wildschweine zu intensivieren, um das Risiko eines Ausbruchs in Bayern zu senken. In der Grenzregion zu Hessen wurde sogar die Abschussprämie auf 100 Euro pro Wildschwein erhöht.

Änderungen in der Landwirtschaft und Hygienevorschriften

Für die Landwirte ist erhöhte Biosicherheit angesagt. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber betont die Notwendigkeit von Hygienemaßnahmen, die beispielsweise das Tragen von Schutzanzügen für betriebsfremde Personen und das Desinfizieren von Stiefeln beim Betreten von Ställen umfassen. Auch die Entsorgung von Speiseresten sollte nur in verschlossenen Müllbehältern erfolgen, um Ansteckungsrisiken zu mindern.

Die ASP betrifft nicht nur die Tierhaltung, sondern auch die Weiterverarbeitung von Schweinefleisch. Der Verlust des chinesischen Marktes stellt eine erhebliche Herausforderung für deutsche Schweinefleischproduzenten dar, von dem sich die Branche nur schwer erholen kann. Diese Situation wird durch die jüngsten Ausbrüche in Hessen weiter kompliziert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Afrikanische Schweinepest eine ernstzunehmende Bedrohung in der Region darstellt. Umso wichtiger sind die vorbereitenden Maßnahmen der Behörden und die Kooperation aller Betroffenen, um die Ausbreitung der ASP zu stoppen und die Schweinehaltung in Bayern zu schützen. Zu den weiteren Informationen über die Afrikanische Schweinepest stehen die Webseiten des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz bereit.

Statistische Auswertung

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Landkreis Forchheim, Deutschland
Beste Referenz
infranken.de
Weitere Infos
br.de

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