Freising

Die geheimnisvolle Stadtwerdung Freisings: Ein Blick ins Mittelalter!

Im frühen Mittelalter war die Umgebung des Freisinger Dombergs wenig besiedelt. Schätzungen zufolge lebten zu Füßen des Dombergs nicht mehr als 100 Menschen. Die Ansiedlung begann jedoch eine bemerkenswerte Entwicklung durch die Gründung einer Burganlage der agilolfingischen Herzöge, die später zur Herzogspfalz wurde. Diese Entwicklung vollzog sich im Kontext der politischen Veränderungen, die mit dem Übergang des Dombergs in kirchlichen Besitz im Jahr 788 einhergingen. Laut einem Vortrag von Christian Later vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, gehalten am 6. Februar 2025, war der Heilige Korbinian, lange Zeit als Gründer Freisings angesehen, in Wirklichkeit kein entscheidender Einflussfaktor für die Stadtentwicklung. Korbinian lebte vermutlich in einer Villa am Weihenstephaner Berg, doch die Stadt selbst prosperierte unabhängig von seiner Person.

Bis ins Hochmittelalter blieb Freising wesentlich auf den Domberg konzentriert. Die ländliche Ansiedlung unterhalb des Dombergs begann erst im späten Hochmittelalter sich zu einer Bürgerstadt zu entwickeln. Eine der zentralen Fragen, die der Vortrag von Dr. Later aufwarf, war, wie archäologische Funde die Stadtentwicklung beleuchten können. Neben dieser Fragestellung wurde auch auf die Übereinstimmung mit historischen Aufzeichnungen hingewiesen, die auf die bescheidene Bevölkerung Freisings in den ersten Jahrhunderten hindeuten.

Die städtische Entwicklung

Das Jahr 966 war ein weiterer Wendepunkt in der Geschichte Freisings, da Kaiser Otto II. der Ansiedlung Markt-, Münz- und Zollrecht verlieh. Diese Rechte wurden jedoch bis ins 11. Jahrhundert kaum genutzt. Stärker belastet wurde die Stadt im Jahr 955, als die Ungarn die Ansiedlung plünderten, während der Domberg verschont blieb. So entwickelte sich Freising, während andere Teile der Region unter den Übergriffen litten. Die ersten Steinhäuser entstanden zur Mitte des 13. Jahrhunderts, was den wirtschaftlichen Fortschritt unter den Patriziern und wohlhabenden Händlern widerspiegelt.

Im 14. Jahrhundert nahm der defensive Aspekt der Stadtplanung zu, als die Bürger mit dem Bau einer Stadtmauer begannen. Diese war jedoch nicht durchgängig, sie erstreckte sich vom Veitstor im Westen bis zum Isartor und war von einem Graben umgeben, der ursprünglich Regenwasser abfangen sollte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Graben jedoch weniger bedeutend. Die Bebauung der Stadt erfuhr 1250 einen weiteren Einschnitt als die Seelsorge vom Domberg zur Pfarrkirche St. Georg im Moosachmoos überging.

Archäologische Funde und Zukunft der Stadt

Die archäologischen Ausgrabungen unterstreichen die Komplexität der städtischen Entwicklung. Jüngste Funde aus dem Jahr 2024 sind noch in Auswertung und sollen weitere Erkenntnisse über die Anfänge Freisings liefern. Diese Aspekte werden auch in künftigen Vorträgen, wie dem über das Leben früher Archäologinnen, vom 13. Februar 2025, thematisiert. Diese sind Teil einer Reihe von Veranstaltungen, die darauf abzielt, die lange Geschichte und die archäologischen Aspekte der Stadt in den Vordergrund zu stellen.

Freising hat heute eine über 1300-jährige schriftlich belegte Geschichte. Ursprünglich als agilolfingische Herzogsburg gegründet, entwickelte sich die Stadt zu einem Bischofssitz und später zu einem Zentrum für Bildung und Kultur. Die Präsenz des Münchner Großflughafens, eröffnet 1992, hat die Stadtentwicklung erheblich beeinflusst. Zudem machte der Besuch von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2006 Freising überregional bekannt. Aktuelle Entwicklungen beinhalten die Sanierung der Altstadt und den Ausbau des Bildungszentrums, was Freising als modernes „Grünes Zentrum Bayerns“ etabliert.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Freising, Deutschland
Beste Referenz
sueddeutsche.de
Weitere Infos
kreis-freising.de

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