
Am 8. März 2025 wird weltweit der Internationale Frauentag gefeiert. Um diesen besonderen Anlass zu würdigen, haben die Gleichstellungsstelle des Landratsamts Freising und das Frauennetzwerk Freising drei bedeutende Filmvorführungen organisiert. Diese Veranstaltungen setzen sich mit dem Leben starker und mutiger Frauen auseinander und betonen die essentielle Rolle, die Frauen in der Gesellschaft spielen.
Christina Mayer, die Sprecherin des Frauennetzwerks, hebt hervor, wie wichtig es ist, Frauen als Vorbilder näherzubringen und ihre Errungenschaften zu würdigen. Die Filme, die am Frauentag gezeigt werden, spiegeln verschiedene Aspekte des Lebens und der Herausforderungen wider, mit denen Frauen konfrontiert werden.
Filmvorführungen an mehreren Orten
Die erste Filmvorführung findet im Cineradoplex Freising statt, wo die italienische Produktion „Morgen ist auch noch ein Tag“ um 19:30 Uhr gezeigt wird. Der Film erzählt die bewegende Geschichte von Delia, einer pflichtbewussten Ehefrau und Mutter, die sich den Erwartungen ihres Ehemanns unterordnet. Die Begrüßung erfolgt durch Kristina Frischholz, die Beauftragte für Kriminalitätsopfer des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.
Im Rosenhof-Kino Moosburg wird ab 19 Uhr der Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“ aufgeführt. Der Film thematisiert die Diskriminierung von Frauen in der DDR und deren Doppelbelastung zwischen Beruf und Care-Arbeit. Barbara Darr, Hochschulprofessorin in Weihenstephan-Triesdorf, wird die Gäste empfangen.
Die letzte Vorführung findet am Dienstag, dem 11. März, im Cineplex Neufahrn statt, wo die Dokumentation „RBG – ein Leben für die Gerechtigkeit“ über die berühmte Richterin Ruth Bader Ginsburg gezeigt wird. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz für Frauenrechte und Antidiskriminierung hat Ginsburg Geschichte geschrieben. Der Film beginnt um 19:30 Uhr, die Einlasszeit ist ab 19 Uhr, und das Grußwort wird von Irene Forgách, Rechtsanwältin und Schirmfrau des Freisinger Frauenhauses, gehalten.
Das Vermächtnis von Ruth Bader Ginsburg
Ruth Bader Ginsburg, die 1933 geboren wurde, lässt sich als Ikone der Geschlechtergerechtigkeit betrachten. Ihr juristisches Studium an der Harvard University in den 1950er Jahren führte sie als eine von nur neun Frauen unter 500 Männern durch Diskriminierung und geschlechtsabhängige Zurücksetzungen. Trotz dieser Rückschläge schloss sie ihr Studium mit Bestnoten ab und setzte sich während ihrer Karriere leidenschaftlich für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein. Ginsburg wurde 1993 Richterin am Obersten Gerichtshof der USA und hinterließ einen bleibenden Eindruck durch ihre Urteile, wie etwa im Fall „Obergefell v. Hodges“, in dem sie für die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen stimmte.
Ihr unverzichtbarer Beitrag zur Frauenrechtsbewegung und ihr Lebenswerk sind unter anderem im Film „Die Berufung“ von 2019 festgehalten, der ihre Karriere und ihren Einfluss thematisiert. In ihrem Wirken vereinen sich die Kämpfe einer ganzen Frauenbewegung, die über die Jahre hinweg für soziale, politische und wirtschaftliche Gleichstellung eintritt. Historische Wellen der Frauenbewegung haben es Frauen ermöglicht, die Rechte, die sie heute genießen, zu erkämpfen.
Die erste Welle der Frauenbewegung, die im 18. Jahrhundert begann, wurde durch die Ideen der Aufklärung und der Französischen Revolution geprägt. Olympe de Gouges verfasste 1791 die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“, während Clara Zetkin 1910 den Internationalen Frauentag vorschlug. Die zweite Welle in den 1960er Jahren brachte Forderungen nach Selbstbestimmung und Zugang zu qualifizierten Tätigkeiten, während die dritte Welle seit den 1980er Jahren die Vielfalt der Frauenbewegungen weiter vorantreibt.
Heute bleibt die Arbeit für die Geschlechtergerechtigkeit unerlässlich. Filmvorführungen wie jene in Freising sind ein wichtiger Schritt, um die Geschichten und Errungenschaften dieser herausragenden Frauen weiterhin sichtbar zu machen und zukünftige Generationen zu inspirieren.