
In Gröbenzell im Landkreis Fürstenfeldbruck gibt es weiterhin Konflikte um die Unterbringung von Flüchtlingen. Anwohner und die Gemeinde versuchen seit Monaten, eine Lösung mit dem Landratsamt für die Unterbringung von Geflüchteten auf drei Grundstücken in der Alpenstraße zu finden. Eine Anwohnerin hat mit Unterstützung des Vereins „Gröbenzeller Weg“ Klage gegen den Freistaat wegen der Unterbringung von Flüchtlingen in einer umgebauten Villa eingereicht. Der Verein setzt sich gegen die geplante Unterkunft ein, die als überdimensioniert angesehen wird.
Das Landratsamt plant, bis Anfang März in der Alpenstraße Unterkünfte für bis zu 150 Menschen bereitzustellen. Im Durchschnitt erhält der Landkreis monatlich etwa 100 Flüchtlinge, für die adäquate Unterkünfte bereitgestellt werden müssen. In Erwägung gezogen wird eine Übergangslösung durch die Anmietung von Zelten, falls keine anderen Optionen verfügbar sind. Die Gröbenzeller Asylhelfer suchen gleichzeitig nach Unterstützern, um Flüchtlingen die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern.
Bauvorhaben und Widerstand der Anwohner
Der Gemeinderat hat kürzlich die Zustimmung zu einem Bauvorhaben für Containeranlagen für Flüchtlinge in der Alpenstraße verweigert. Anwohner und Gemeinde ziehen weitere Klagen gegen die geplante Containeranlage in Betracht. Der Verein „Gröbenzeller Weg“ lehnt die Flüchtlingscontainer im Wohngebiet ab und schlägt alternative Standorte vor. Die Anwohner halten die Unterbringung von bis zu 50 Personen in drei von einem Investor erworbenen Gebäuden in der Alpenstraße für sozial verträglich. Der Eigentümer der Grundstücke plant, Wohncontainer zu bauen und an den Landkreis zu vermieten.
Zusätzlich ist geplant, Container für 54 Geflüchtete in Bestandsgebäuden anzubieten, während der Gemeinderat eine Unterbringung von weiteren 44 Flüchtlingen in Containern verhindern möchte. Bauamtsleiter Roland Schmidt hat erklärt, dass das Vorhaben die Grundzüge der Planung verletzt und die geplante Containeranlage mit 32 Betten die Baugrenzen überschreitet. Er wies zudem darauf hin, dass die Container städtebauliche Missstände verursachen würden.
Der Vorsitzende der Bürgerinitiative Alpenstraße, Thorsten Wiegand, zeigte sich mit dem Ergebnis der Beratungen zufrieden und plant zivilrechtliche Schritte. Auch Walter Voit von den Grünen kritisierte die Größe der Containerzimmer, die mit 12 Quadratmetern für zwei Personen als menschenunwürdig angesehen werden. Rund 35 Zuschauer, größtenteils Mitglieder der Bürgerinitiative, verfolgten die Sitzung und äußerten ihre Bedenken.
Die Entwicklungen in Gröbenzell spiegeln die komplexen Herausforderungen wider, denen sich Gemeinden in Bezug auf die Flüchtlingsunterbringung gegenübersehen. Die Situation bleibt angespannt, während Anwohner, Vereine und die Gemeindeverwaltung weiterhin unterschiedliche Positionen vertreten.