
Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) Fürstenfeldbruck hat die Suche nach Patinnen und Paten gestartet, die sich aktiv für den Erhalt von Naturlebensräumen im Landkreis engagieren möchten. Privatpersonen, Unternehmen sowie Institutionen wie Schulen oder Kindergärten sind herzlich eingeladen, eine Patenschaft zu übernehmen. Zu den unterhaltenen Flächen zählen neben den Feuchtwiesen im Fußbergmoos auch die Mager- und Halbtrockenrasen in der Rothschwaige sowie die Amperauen. Diese Patenschaften eignen sich zudem als nachhaltige Geschenke.
Der Verein „Wir für die Umwelt“ hat bereits einen erheblichen Beitrag geleistet, indem er eine Patenschaft im Wert von 5.500 Euro für die sogenannten Zukunftsflächen im Fußbergmoos übernommen hat. Dieses Gebiet benötigt intensive Pflege, um zugewucherte Bereiche in den ursprünglichen Zustand zurückzuführen. Die Patenschaft erlaubt es dem Verein, für ein Jahr die Pflegekosten von mehr als fünf Hektar Moorfläche zu tragen. Ziel ist es, einen Lebensraum für gefährdete Arten zu schaffen und die Funktion des Niedermoors als Wasser- und Kohlendioxidpeicher zu stärken.
Ein Beitrag zum Klimaschutz
Stephan Ritter von Stepski-Doliwa, der Vorsitzende des Vereins „Wir für die Umwelt“, erklärt: „Wenn wir Moorflächen schützen und wiederherstellen, können wir besonders wirksam zum Klimaschutz beitragen. Mit der Patenschaft haben wir die Möglichkeit, uns für ein nachhaltiges Moorprojekt direkt bei uns im Landkreis einzusetzen.“ Der Verein unterstützt die Arbeit des LBV im Fußbergmoos bereits seit mehreren Jahren, unter anderem durch den Kauf von Flächen. Die langfristige Patenschaft stellt nun einen weiteren Schritt in dieser Zusammenarbeit dar.
Gerald Fuchs, Leiter der Biotoppflege des LBV Fürstenfeldbruck, hebt die Wichtigkeit der Pflege hervor: „Wie viel Pflege eine Moorfläche braucht, hängt vom jeweiligen Zustand ab. Es gibt bereits gut entwickelte Bereiche wie unsere Orchideenwiesen. Da reicht es, ein- bis zweimal im Jahr umsichtig zu mähen und das Mähgut abzutragen.“ Bei stärker verbuschten Flächen ist jedoch mehr Arbeit erforderlich, um diese in einem gesunden Zustand zu erhalten. „Wir freuen uns sehr, dass uns ‚Wir für die Umwelt‘ dabei mit einer Patenschaft unterstützt“, fügt Fuchs hinzu.
Die Patenschaft umfasst die Finanzierung wesentlicher Pflegekosten für bestehende und künftige Naturlebensräume. Dies schließt Pachtkosten, Wartung eigener Maschinen und die Anschaffung der notwendigen Ausrüstung ein. Mit diesen Mitteln kann das Biotoppflegeteam des LBV in den Zukunftsflächen aktiv werden. Etwa 40 Freiwillige engagieren sich, um Faulbaum und Brombeeren zu entfernen, den Boden aufzubereiten und heimisches Saatgut auszubringen. So werden die Voraussetzungen geschaffen, damit sich im Fußbergmoos erneut Feuchtwiesen mit moortypischem Leben entwickeln können.
Eine schonende Pflege erfolgt unter anderem durch das Grasen von Heckrindern, die wie ihre Vorfahren, die Auerochsen, vorhandene Büsche klein halten. Dies sorgt dafür, dass gefährdete Pflanzenarten in den Wiesen angesiedelt werden können. Dort, wo die Brombeere überhandnimmt, erfolgt zudem eine fachlich geplante Nachpflege, um dieser Pflanze entgegenzuwirken. Zukünftig sind auch Waldweiden mit lichtem Baumbestand geplant, wo die Heckrinder ein weiteres strukturreiches Biotop schaffen sollen.
Für weiterführende Informationen zu Patenschaften und der Arbeit des LBV sind die Internetseiten von Süddeutsche.de und fuerstenfeldbruck.lbv.de eine gute Anlaufstelle.