
Am Freitagabend, dem 11. April 2025, kam es in Rehau im Kreis Hof zu einem gewalttätigen Vorfall, bei dem ein 29-jähriger Mann von zwei Jugendlichen im Alter von 15 und 17 Jahren angegriffen wurde. Die Auseinandersetzung ereignete sich gegen 18 Uhr und endete mit erheblichen Verletzungen für das Opfer. Laut inFranken handelt es sich bei den mutmaßlichen Gründen um „verschmähte Liebe und Eifersucht“ des 15-jährigen Angreifers.
Der Angriff führte zu mehrfachen Unterkiefer- und Zahnfrakturen des 29-Jährigen, der nach einer ersten medizinischen Behandlung vor Ort selbstständig in ein Krankenhaus ging. Alle Beteiligten waren zum Zeitpunkt des Vorfalls leicht alkoholisiert. Die beiden Jugendlichen wurden nach der Aufnahme der Anzeigen an ihre Erziehungsberechtigten übergeben und müssen sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.
Der Kontext der Jugendkriminalität
Jugendliche sind häufig in Gewaltdelikte verwickelt, und die gegenwärtige Situation in Deutschland zeigt, dass Gewalt unter Jugendlichen kein isoliertes Phänomen ist. Wie in der Studie des Deutschen Jugendinstituts aufgeführt, haben bis zu 70% der Schüler angegeben, in den letzten 12 Monaten straffällig geworden zu sein (DJI). Dabei sind Gewaltdelikte unter Männern weitaus verbreiteter als unter Frauen.
Die Erhebungen zeigen auch, dass Jugendliche oft selbst Opfer von Gewalt sind, insbesondere in familiären Kontexten. Trotz dieser Vorfälle ist die Anzeigebereitschaft unter Jugendlichen niedrig; nur etwa 12,5% der Jugendlichen in Niedersachsen haben Körperverletzungen angezeigt. Dies weist auf eine besorgniserregende Problematik hin, die nicht nur die Täter, sondern auch die strukturellen und sozialen Herausforderungen in der Gesellschaft umfasst.
Schwere der Jugenddelikte
Es ist wichtig zu beachten, dass schwere Formen der Jugendkriminalität relativ selten sind, während viele Jugendliche nur leichte Delikte begehen. Die Duisburger Längsschnittstudie zeigt, dass 84% der Jungen und 69% der Mädchen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren mindestens einmal straffällig wurden. Gewalt hat bei Jungen eine kumulierte Prävalenz von 61% und bei Mädchen von 37% (bpb).
Ein impulsiv handelnder Jugendlicher, wie im Fall des 15-Jährigen in Rehau, unterstreicht die Notwendigkeit eines umfassenden Verständnisansatzes für Jugendkriminalität. Prävention, soziale Integration und Unterstützung für Familien sind entscheidend, um solchen Vorfällen vorzubeugen und eine positive Entwicklung junger Menschen zu fördern.
Die jüngsten Ereignisse in Rehau erinnern eindringlich daran, dass Gewalt unter Jugendlichen ein drängendes gesellschaftliches Problem bleibt, das sowohl schnellere Reaktionen als auch langfristige Strategien zur Bekämpfung erfordert.