
Am 12. April 2025 fand im Landkreis Wesermarsch die Eröffnung der Weidesaison durch den traditionellen Viehaustrieb statt. Rund 220 Kühe der Familie Hanken in Elsfleth wurden an diesem Tag auf die Weide gelassen. Die Veranstaltung wurde feierlich von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) eröffnet, der die Bedeutung der Weidewirtschaft für die Region hervorhob. Besucher der Veranstaltung hatten die Gelegenheit, sich an verschiedenen Informationsstationen mit Fachleuten auszutauschen und an Mitmachaktionen für Kinder teilzunehmen.
Diese mittlerweile zehnte Auflage des Weideaustriebs, die vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. in Zusammenarbeit mit der Molkerei Ammerland und der Initiative Pro Weideland organisiert wurde, zog zahlreiche Interessierte an. Der Hof der Familie Hanken erhielt im Rahmen der Veranstaltung das Pro Weideland-Label, welches bestätigt, dass die Kühe an mindestens 120 Tagen im Jahr für mindestens sechs Stunden grasen können und dass pro Milchkuh mindestens 2.000 Quadratmeter Grünland zur Verfügung stehen. In Niedersachsen gibt es etwa 1.500 zertifizierte Weidemilchbetriebe, die ähnliche Standards erfüllen, wie das Grünlandzentrum berichtet.
Vielfältiges Programm und Engagement für Tierwohl
Die Veranstaltung begann um 10 Uhr und endete um 16 Uhr, mit dem Höhepunkt des Viehaustriebs um 12:30 Uhr. Das Motto „Entdecke die Weidewelt“ unterstrich den Fokus auf die Sichtbarmachung der Weidehaltung und deren Bedeutung für eine nachhaltige Landwirtschaft. Ministerin für Landwirtschaft, Miriam Staudte, betonte in ihrer Ansprache die Relevanz von Tierwohl und Biodiversität in der modernen Landwirtschaft.
Das Rahmenprogramm bot zahlreiche Attraktionen, darunter ein Weidequiz, Live-Musik von Gabriel Zanetti und leckere Verpflegung vor Ort. Die Familie Hanken, die mit ihrer Tochter Lena einen frischen Wind in den Betrieb bringt, erhielt viel Lob für ihr Engagement in der Weidehaltung.
Förderung der Weidehaltung
Die Ordnung und die Rahmenbedingungen für die Weidehaltung sind in Niedersachsen durch das ELER-Programm ab 2023 verbessert worden. Im Rahmen dieses Programms wird die Weidehaltung von Milchkühen gefördert, wobei die Betriebe, die ihren Tieren vom 16. Mai bis 15. September täglich mindestens sechs Stunden Weidegang bieten, besonders unterstützt werden. Betriebe können jährlich bis spätestens 15. Mai im Rahmen des Sammelantrages (ANDI) Fördermittel beantragen. Jede geförderte Großvieheinheit (GVE) wird mit 75 Euro unterstützt.
Diese Maßnahmen unterstreichen nicht nur die Bedeutung der Weidehaltung, sondern auch das Engagement der niedersächsischen Landwirtschaft für tiergerechte Haltungsverfahren und die Förderung einer nachhaltigen Milchproduktion. Angesichts eines stetig wachsenden Bewusstseins für Tierwohl und Umweltschutz spielt die Weidehaltung auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der regionalen Landwirtschaft.