
Am Fuß der Zugspitze kam es zu einem dramatischen Vorfall, als eine Gruppe indischer Touristen am Eibsee durch die Eisdecke brach. Der Vorfall ereignete sich vor rund einer Woche, als 16 Touristen im Alter von 22 bis 29 Jahren trotz milder Frühlingswitterung auf das dünne Eis des Gewässers traten. Der Großteil konnte sich selbst ans Ufer retten, während einige ernsthaft in Not gerieten, darunter ein 25-jähriger Mann, dessen Zustand als stabil, aber kritisch eingestuft wurde. Die Polizei wurde kurz vor 14 Uhr informiert, nach dem die Beobachtungen aus einem angrenzenden Café gemeldet wurden. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und mehrere Hubschrauber waren schnell vor Ort, um die Verletzten zu retten und versorgten insgesamt 14 Personen. Während 11 leicht verletzt wurden, brachten Rettungsteams vier Personen ins Krankenhaus, darunter den schwerer verletzten Mann, der reanimiert werden musste. Die PNP berichtete, dass die Einsatzkräfte auch Experten für psychosoziale Notfallversorgung vor Ort hatten.
Die Reaktionen der Gemeinde Grainau auf den Vorfall waren bemerkenswert. Trotz der dramatischen Ereignisse entschieden die Verantwortlichen, dass keine Warnschilder aufgestellt werden – weder jetzt noch in Zukunft. Der Bürgermeister argumentierte, dass das Einbrechen auf Eisflächen eine vorhersehbare Gefahr darstelle, auf die sich Besucher einstellen müssten. Nach der geltenden Rechtsprechung seien Personen nur vor nicht erkennbaren oder erwartbaren Gefahren zu schützen. Zudem wies die Gemeinde darauf hin, dass der Eibsee als Gewässer dem Gemeingebrauch unterliege, und staatliche Behörden nur aus Sicherheits- oder Umweltgründen eingreifen könnten. Eine Entscheidung des Landratsamts Garmisch-Partenkirchen stehe allerdings noch aus.
Warnungen und Risikobewusstsein
Experten warnen eindringlich vor den Risiken des Betretens von zugefrorenen Gewässern, besonders wenn die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen. Die Wasserwacht Bayern hat auf die Lebensgefahr hingewiesen, die beim Betreten von dünnem Eis droht. Die Süddeutsche Zeitung ergänzte, dass zahlreiche Orte in der Region mittlerweile Betretungsverbote für Eisflächen ausgesprochen haben, um derartige Vorfälle zu vermeiden.
Innerhalb von nur wenigen Minuten in kaltem Wasser können Muskeln erschlaffen und die Körperkontrolle verloren gehen, was zu einem dramatischen Abschwimmen führen kann. Tipps von der Feuerwehr raten, örtliche Warnhinweise ernst zu nehmen und Kindern die Gefahren des Eislaufens zu erklären. Es wird auch empfohlen, das Eis nicht zu betreten, wenn es knistert oder Risse aufweist und rechte Zufahrten für Rettungsfahrzeuge freizuhalten.
In Anbetracht der Tragödie am Eibsee bleibt die Diskussion um die Sicherheit auf Eisflächen und die Verantwortung der Touristen weiterhin ein wichtiges Thema. Umso mehr ist es entscheidend, dass Besucher sich der Gefahren bewusst sind und Vorsichtsmaßnahmen treffen, bevor sie sich auf unbeständige Eisflächen wagen.