
Im Nachtleben der deutschen Städte häufen sich die Berichte über Tankstellenüberfälle. Am Freitagabend wurde eine Tankstelle in Huchting von zwei Räubern überfallen, die eine Mitarbeiterin mit Messern bedrohten und Bargeld erbeuteten. Der Überfall ereignete sich gegen 21.40 Uhr an der Huchtinger Heerstraße. Nach dem Verbrechen flohen die Täter zu Fuß. Polizeizivilkräfte, die bereits aufgrund vorheriger Raubüberfälle in der Gegend im Einsatz waren, konnten die Verdächtigen jedoch schnell festnehmen. Die Festgenommenen sind 15 und 20 Jahre alt, und ein Teil der Beute sowie die vermeintlichen Tatwaffen wurden sichergestellt. Der 15-Jährige wird vorläufig festgenommen und soll noch am selben Tag dem Haftrichter vorgeführt werden. Derzeit wird geprüft, ob es Zusammenhänge zu weiteren Raubtaten in Huchting gibt, die möglicherweise im Klärungsprozess eine Rolle spielen könnten, so Kreiszeitung.
Nur wenige Tage zuvor, am Mittwochabend, wurde eine andere Tankstelle an der Oldenburger Straße (Bundesstraße 75) von zwei maskierten Tätern überfallen. Diese bedrohten eine Kassiererin mit einem Messer und Pfefferspray. Der Überfall ereignete sich gegen 21 Uhr, und die Täter entkamen unerkannt mit Bargeld. Der eine Täter war mit einem langen Messer bewaffnet und forderte die Kassiererin auf, die Kasse zu öffnen, während der Komplize den Eingang bewachte.
Überregionale Überfälle und Täterprofil
Die Taten in Huchting sind nicht isoliert. Auch in Bayern wurde am Donnerstagabend eine Tankstelle an der B299 bei Mühlhausen überfallen. Dort bedrohten zwei Männer die Kassiererin mit einem „waffenähnlichen Gegenstand“ und forderten Geld. Die Kassiererin händigte den Tätern einen mittleren vierstelligen Betrag aus, und auch sie flohen danach zu Fuß mit der Beute. Die Polizei leitete eine umfangreiche Fahndung ein, unter anderem mit einem Hubschrauber. Die Tatverdächtigen, zwei Teenager im Alter von 16 und 17 Jahren, konnten ermittelt und in der Wohnung eines der Verdächtigen festgenommen werden. Haftbefehle wurden durch das Amtsgericht Nürnberg-Fürth erlassen, und die beiden Jugendlichen befinden sich jetzt in Untersuchungshaft, berichtet BR.de.
Die Zunahme der Jugendkriminalität, die sich in solchen Überfällen äußert, ist besorgniserregend. Studien zeigen, dass Jugendkriminalität überwiegend männlich ist und viele Jugendliche in ihrer Entwicklungsphase straffällig werden. Bis zu 70% der Schüler geben an, in den letzten 12 Monaten straffällig geworden zu sein, wobei leichtere Delikte weit verbreitet sind. Schwere Formen der Kriminalität sind hingegen eher die Ausnahme. Obwohl die Zahlen in den letzten Jahren zurückgegangen sind, bleibt die Thematik von großer sozialer Bedeutung. Erziehungs- und Integrationsmaßnahmen haben sich als essenziell herausgestellt, um die Ursachen von Jugendkriminalität zu bekämpfen, so die Bundeszentrale für politische Bildung.
Insgesamt zeigen die aktuellen Überfälle auf Tankstellen, dass die Problematik von Jugendkriminalität in Deutschland sowohl eine Herausforderung als auch eine Notwendigkeit für präventive Maßnahmen darstellt. Während die Polizei weiterhin die Täter verfolgt, bleibt abzuwarten, wie die Gerichte mit den Fällen umgehen werden.