
In einer dramatischen Ankündigung hat Colibrium Additive in Lichtenfels die bevorstehenden Kündigungen von bis zu 192 Mitarbeitern bestätigt. Das Unternehmen, das Teil des US-Konzerns General Electric (GE) ist und auf die Herstellung von 3D-Druckern spezialisiert ist, gab bekannt, dass die Entlassungen im ersten Quartal 2025 stattfinden sollen, voraussichtlich zwischen Januar und Mitte Februar. Der DGB-Kreisvorsitzende Heinz Gärtner schätzte die Zahl der zukünftigen Entlassungen auf mindestens 160, was etwa 40 bis 48 Prozent der Belegschaft von rund 400 Mitarbeitern ausmacht. Diese Zahlen wurden während einer Betriebsversammlung am 13. Januar 2025 von CEO Alexander Schmitz präsentiert, jedoch ohne klare Details oder Antworten auf die Fragen der anwesenden Mitarbeiter zu bieten, wie obermain.de berichtet.
Die gesamte Situation wurde weiter von Betriebsratsvorsitzenden Volker Dumsky erläutert, der in einer aktuellen Äußerung erwähnte, dass rund 90 von den circa 300 verbleibenden Mitarbeitern Kündigungen erwarten sollen. Die genaue Zahl der Entlassungen blieb vorerst unklar, was zu einer zusätzlichen Unsicherheit unter den Beschäftigten geführt hat. Ein Unternehmenssprecher bestätigte zwar, dass die genannten Zahlen im Großen und Ganzen korrekt sind, konnte aber keine detaillierten Informationen zu den betroffenen Funktionen oder Personen bereitstellen, um die Privatsphäre und den Respekt gegenüber den Mitarbeitern zu wahren.
Hintergründe der Kündigungen
Die geplanten Kündigungen sind Teil einer umfassenderen Strategie des Unternehmens zur Sicherstellung der langfristigen Nachhaltigkeit. Dies folgt auf eine schlechte Auftragslage und erhebliche finanzielle Verluste, die sich im Jahr 2022 auf 26 Millionen Euro und im Jahr 2023 auf 52,9 Millionen Euro beliefen. Trotz eines Umsatzanstiegs von 52,6 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 80,6 Millionen Euro im Jahr 2023 bleibt das Unternehmen jedoch unter den Vor-Corona-Niveaus von 2019, als der Umsatz noch bei 89,7 Millionen Euro lag, wie infranken.de feststellt.
DGB-Kreisvorsitzender Heinz Gärtner hat die Besorgnis über die Situation bei Colibrium Additive geäußert und informiert, dass die betroffenen Mitarbeiter in den nächsten Tagen ihre Entlassungen per Post erhalten werden. Ursprünglich wurden etwa 120 Entlassungen angekündigt, doch einige davon konnten abgewendet werden. Die Gewerkschaften, insbesondere die IG Metall, waren nicht zur Betriebsversammlung eingeladen, was die Kommunikation zwischen Management und Arbeitnehmervertretern weiter erschwert hat.
Ein Blick auf die Branchenlage
Die Entlassungen bei Colibrium Additive spiegeln einen breiteren Trend in vielen Branchen wider, in dem Unternehmen weltweit mit wirtschaftlicher Unsicherheit und gestiegenen Rohstoffpreisen kämpfen. Laut investmentweek.com erlitten zahlreiche große Unternehmen bereits Massenentlassungen, und dieser Trend könnte sich fortsetzen. Unternehmen wie Meta, Google und Boeing haben bereits Tausende von Arbeitsplätzen gestrichen und sehen sich einer anhaltenden Drucksituation ausgesetzt, die durch die negativen Auswirkungen der Pandemie und den technologischen Fortschritt verstärkt wird.
Mit der bevorstehenden Welle von Entlassungen in der Branche steht Colibrium Additive vor einer der größten Herausforderungen in seiner Geschichte, während das Unternehmen verzweifelt eine Lösung zur Stabilisierung und Sicherung der relativ neu etablierten Produktionsabläufe sucht. Dieser Schritt wirft Fragen zur künftigen Gestaltung der Unternehmensstrategie und der Rolle der Mitarbeiter in der sich schnell verändernden Geschäftswelt auf.