
Im Allgäu zählt das Fotomotiv Schloss Neuschwanstein zu den unangefochtenen Spitzenreitern unter den Instagram-Hotspots. Mit nahezu einer Million Bildern, die rund um das märchenhafte Schloss geteilt wurden, verzaubert dieser Ort nicht nur Instagram-Nutzer, sondern zieht auch Touristen aus aller Welt an. Schwäbische.de berichtet, dass der beeindruckende Bau in der Felsenlandschaft bei Füssen nicht nur eine Postkarten-Idylle verspricht, sondern auch ein großes Verkehrsaufkommen an Besuchern mit sich bringt.
Die dramatische Zunahme von Tourismus in sozialen Medien führt zu überfüllten Attraktionen, die bei Einheimischen für Ärger sorgen. Die beliebte Natur kann nicht unbeaufsichtigt bleiben, da immer mehr Menschen die idyllischen Landschaften für das perfekte Foto erobern möchten. Das Wildcampen in Naturschutzgebieten bleibt in Deutschland verboten, was zusätzliche Herausforderungen für die regionale Ordnung bedeutet.
Beliebteste Instagram-Hotspots im Allgäu
Die Allgäuer Zeitung hat eine Liste der beliebtesten Instagram-Motive zusammengestellt und die Ergebnisse sind äußerst beeindruckend:
- Bodensee: Mit 2,6 Millionen Hashtag-Verwendungen (#bodensee) ist der Bodensee der gefragteste Ort. Er erstreckt sich über 536 Quadratkilometer und ist der drittgrößte Binnensee Mitteleuropas.
- Schloss Neuschwanstein: Neben seinem Status als beliebtestes Motiv, das fast 559.000 Hashtags (#neuschwanstein) zählt, zieht auch das Nachbarschloss Hohenschwangau große Aufmerksamkeit auf sich.
- Alpsee: Mit 126.000 Beiträgen (#alpsee) ist der Alpsee in der Region auch ein begehrtes Ziel für Fotografen und Naturliebhaber.
Eine Vielzahl anderer Städte und Gemeinden im Allgäu erfreut sich ebenfalls großer Aufmerksamkeit auf Instagram. Dazu gehören Kempten, Lindau und Füssen, die mit Hunderttausenden von Beiträgen vertreten sind. Dabei ist die Erschaffung von eindrucksvollen Bildern ein zentraler Anreiz für viele Tourist:innen Allgäuer Zeitun.
Ein verzweifelter Versuch, die Natur zu schützen
In der Region zeigt sich jedoch auch eine besorgniserregende Tendenz: Überwältigende Menschenmassen bringen die Natur und die Wege in Gefahr. In Berchtesgaden hat das Landratsamt den Bereich um die Gumpen des Königsbach-Wasserfalls geschlossen, nachdem dort ein exponentieller Anstieg von Instagram-Touristen zu beobachten war. National Geographic thematisiert, dass viele Besucher zum Fotografieren nur für kurze Zeit an einem Ort verweilen, wodurch nicht nur an den Wasserfällen, sondern auch in anderen Naturräumen ökologische Schäden verursacht werden.
Die Problematik der Instagram-Touristen führt oft zu Trampelpfaden abseits der offiziellen Wege. Diese beschleunigen den Verlust von Flora und Fauna, was in vielen Naturschutzgebieten besorgniserregend ist. Die Verantwortlichen versuchen deshalb, das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu schärfen und appellieren an die Touristen, nicht nur zum Fotografieren zu kommen, sondern auch für die Erhaltung der Natur Sorge zu tragen.