
Am Dienstagabend kam es zu einem bemerkenswerten Einsatz der Feuerwehr in der Notaufnahme der Asklepios-Klinik in Lindau. Der Grund für den glanzvollen Auftritt der Retter war nicht etwa ein schwerer medizinischer Notfall, sondern die Notwendigkeit, das überdimensionale Schmuckstück – einen Ring – von einem stark geschwollenen Finger einer Patientin zu entfernen. Das Krankenhaus war in diesem speziellen Fall überfragt und rief die Feuerwehr zur Hilfe.
Die alarmierte Feuerwehr rückte mit einem ungewöhnlichen Hilfsmittel an: einer Fräsmaschine. Neun Feuerwehrleute kümmerten sich um die Problematik, die nicht alltäglich ist, aber dennoch Paradigmen für das Zusammenspiel verschiedener Rettungsdienste aufzeigen könnte. Innerhalb von nur einer halben Stunde gelang es den Einsatzkräften, den Ring „vorsichtig zu trennen und aufzuweiten“. Mit diesem verantwortungsvollen Eingriff konnte der akute Fall erfolgreich gelöst werden. Diese Maßnahme illustriert, wie vielfältig die Aufgaben der Feuerwehr sind, insbesondere in Situationen, in denen medizinische Einrichtungen an ihre Grenzen stoßen, wie Schwäbische berichtet.
Medizinische Notfälle im Flugverkehr
Ein ganz anderes, aber ebenso relevantes Thema sind medizinische Notfälle während Flügen. Diese Ereignisse häufen sich insbesondere auf Langstreckenflügen. Laut Stern handelt es sich hierbei um Situationen, in denen Flugbegleiter oft auf Ärzte an Bord zugehen müssen, um dringend benötigte Hilfe zu leisten. Statistiken zufolge sind 85 % der medizinischen Notfälle auf internationalen Flügen, und in den meisten Fällen – etwa 80 % – gibt es einen Arzt, der bereit ist zu helfen.
Ein Beispiel, das die Dramatik solcher Vorfälle verdeutlicht, war ein Lufthansa-Flug von Charlotte, USA nach München, bei dem ein Passagier auf Sitzplatz 54H medizinische Probleme hatte. Flugbegleiter riefen nach einem Arzt, und zwei Ärzte meldeten sich umgehend. Der Pilot und die Crew überlegten, ob eine außerplanmäßige Landung in Boston notwendig wäre. Auch in diesem Fall zeigen die Fluggesellschaften ein hohes Maß an Organisation.
Die Ausstattung der Flugzeuge
Die Vorbereitung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Umgang mit medizinischen Notfällen. Flugzeuge sind gemäß Passengersfriend in der Regel gut ausgestattet. Zu den essenziellen Utensilien gehören Erste-Hilfe-Kästen, tragbare Sauerstoffflaschen, automatische externe Defibrillatoren (AED) sowie die Möglichkeit, über Funk mit Ärzten am Boden zu kommunizieren. Die Crew wird regelmäßig in Erster Hilfe ausgebildet und dazu befähigt, mit medizinischen Notfällen kompetent umzugehen.
In einer aktuellen Statistik der Lufthansa sind in diesem Jahr bereits 2.100 medizinische Meldungen eingegangen. Darunter waren 450 Fälle, in denen die Crew in Kontakt mit medizinischen Beratungszentren stand. Die häufigsten Beschwerden umfassen Ohnmachtsanfälle, Magen-Darm-Störungen und Kreislaufprobleme.
Notlandungen aufgrund medizinischer Notfälle gelten gemäß EU-Recht als außergewöhnliche Umstände, was bedeutet, dass Fluggesellschaften in den meisten Fällen nicht verpflichtet sind, reguläre Entschädigungen zu zahlen. Hier wird nochmals deutlich, dass sowohl im Luftverkehr als auch im Gesundheitswesen gleichwertige Kooperationsmechanismen notwendig sind, um Patienten eine bestmögliche Versorgung zu garantieren.