
ARD und ZDF haben angekündigt, dass ihre Berichterstattung über die bevorstehende Klub-Weltmeisterschaft in den USA, die vom 14. Juni bis 13. Juli 2025 ausgetragen wird, ausschließlich nachrichtlicher Natur sein wird. Diese Entscheidung wurde auf Anfrage des Nachrichtenportals watson getroffen. Der ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky erklärte, dass keine Live-Übertragungen einzelner Spiele geplant seien. Diese Nachricht bedeutet, dass Fußballfans, die auf eine umfassende Berichterstattung im Fernsehen gehofft hatten, enttäuscht werden dürften.
ZDF-Sportchef Yorck Polus begründet die Entscheidung von ARD und ZDF damit, dass im Juli dieser Jahres alle Spiele der Frauen-Fußball-EM in der Schweiz übertragen werden. Die laufenden Gespräche mit dem Rechteinhaber DAZN, der im Dezember als exklusiver weltweiter Broadcaster des Turniers mit 32 Mannschaften vorgestellt wurde, konzentrieren sich darauf, Nachverwertungsrechte zu erwerben. Zuvor war DAZN bereits für die Übertragung vieler zukunftsorientierter Sportereignisse verantwortlich.
Hintergrund der Übertragungsrechte
Die Übertragungsrechte im Sport stellen einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor dar. In Deutschland werden diese Rechte nicht nur von privaten Sendern, sondern auch von öffentlich-rechtlichen Einrichtungen als strategisch wichtig erachtet. Der Markt für Fußballübertragungen ist äußerst wettbewerbsintensiv, mit hohen Einschaltquoten, die von einem steigenden Interesse an Fußballveranstaltungen zeugen. Die Diskussion um die Notwendigkeit eines Leistungsschutzrechts für diese Art von Übertragungen wird sowohl von Fachleuten als auch von Verbänden derzeit intensiv geführt.
Rechteinhaber, häufig Veranstalter oder Heimvereine, erzielen durch den Verkauf von audiovisuellen Medienrechten Einnahmen. Diese Verträge regeln nicht nur die Bedingungen, sondern auch die Vorgehensweisen für die Verwertung der Übertragungen. Nach den aktuellen Rechtsgrundlagen ist es jedoch rechtlich unklar, wer im Fußball letztlich als Veranstalter angesehen werden kann, da sowohl Heim- als auch Gastvereine und die Deutsche Fußball Liga (DFL) darin eingebunden sind.
Das sportliche Geschehen
An der Klub-Weltmeisterschaft werden die deutschen Clubs Bayern München und Borussia Dortmund teilnehmen. Diese Teilnahme ist für die beiden Vereine von großer Bedeutung, da sie nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich von der Veranstaltung profitieren können. Die von DAZN übertragene Klub-Weltmeisterschaft wird mit Spannung erwartet, auch wenn die öffentlich-rechtlichen Sender den Fans keine Live-Übertragungen bieten werden.
Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen in der Sportberichterstattung eng mit den rechtlichen Rahmenbedingungen verknüpft sind. ARD und ZDF müssen Prioritäten setzen, da wichtige Großereignisse wie die Frauen-Fußball-EM anstehen. Die Gespräche mit DAZN über Nachverwertungsrechte sind ein weiterer Schritt, um auch in der Zukunft eine relevante Rolle im Sportbereich zu spielen.