
Der Bajuwarenhof in Kirchheim feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Ursprünglich als Interimsprojekt während der Bundesgartenschau 2004 geplant, hat sich das archäologische Freilichtmuseum zu einer festen Institution entwickelt, die jährlich zahlreiche Besucher:innen anzieht. Die offizielle Eröffnung nach der Winterpause findet am Sonntag, dem 27. April 2025, statt. Ab 11 Uhr sind die Gäste eingeladen, an Handwerkervorführungen und Mitmachprogrammen für Jung und Alt teilzunehmen. Der Eintritt ist frei, und für Speisen sowie Getränke zu günstigen Preisen ist ebenfalls gesorgt. Besonders erfreulich ist der Besuch der Pferde vom Schmarhof, die das Programm bereichern werden. tz.de berichtet.
Das 2800 Quadratmeter große Gelände des Bajuwarenhofs befindet sich in der Gemeinde Kirchheim bei München und bietet eine eindrucksvolle Nachbildung einer merowingerzeitlichen Hofanlage. Die Bauweise orientiert sich an archäologischen Befunden aus der Region und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt des 6. und 7. Jahrhunderts n. Chr. Die ersten Gebäude wurden bestehend aus einem großen Nebenhaus, einem Grubenhaus, einem Garten und einem Wohnzimmer errichtet. Diese historische Rekonstruktion zeigt den Besuchern „Living History“, bei der sie die frühmittelalterliche Kultur hautnah erleben können. Auch das Thema experimenteller Archäologie wird großgeschrieben, um Hypothesen über das Leben im Frühmittelalter zu überprüfen. Wikipedia ergänzt.
Rückbau und Neubau
Nach 20 Jahren haben die Gebäude nun das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Der Rückbau des Nebenhauses wurde im April 2024 durchgeführt, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Dabei wurde darauf geachtet, die Wiederverwendbarkeit des Baumaterials zu prüfen. Während hölzerne Strukturen, die im Erdreich standen, größtenteils ersetzt werden mussten, konnten Teile des Dachstuhls erhalten bleiben. Der Neubau des Langhauses, dessen Grundgerüst bereits steht, begann im September 2024. Die Wände des neuen Gebäudes werden teilweise mit den Bauhölzern des vorherigen Hauses und einem Flechtwerk aus Ruten sowie einem Lehmverputz geschlossen. Diese Baumaßnahmen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfer:innen und werden durch Bundes- und EU-Mittel gefördert. tz.de berichtet weiter.
Im Rahmen des neuen Projekts sollen auch die Dächer mit Schilf eingedeckt werden, was eine nachhaltige und traditionelle Bauweise widerspiegelt. Neben den Gebäuden bietet der Bajuwarenhof auch einen Kräutergarten mit zahlreichen Küchen- und Heilkräutern sowie alten Gemüsesorten. Für die Bildungsarbeit sind auch Versuchsacker für Kulturpflanzen und Getreidesorten aus dem 6. und 7. Jahrhundert angelegt worden. Die historische Werkstatt und moderne Schmiedetechniken runden das solide Angebot ab. Darüber hinaus steht die Konstruktion einer kleinen Holzkirche im südlichen Bereich des Hofareals an.
Der Bajuwarenhof bleibt nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Forschungsobjekt für archäologische Langzeitversuche. Das Engagement der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer:innen hat maßgeblich zur Erhaltung und zum Ausbau dieser einzigartigen Kulturerbe-Stätte beigetragen. Weitere Informationen und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sind auf der offiziellen Webseite des Bajuwarenhofs unter www.bajuwarenhof.de zu finden.