
Am 9. März 2025 erlitt Borussia Dortmund (BVB) eine schmerzhafte Niederlage gegen den FC Augsburg mit 0:1. Dieser Verlust wird als weiterer Hinweis auf die fundamentalen Probleme innerhalb des Teams wahrgenommen. Die Dortmunder, die sich in dieser Saison bislang schwer tun, konnten keine Siegesserie aufbauen und kämpfen darum, von den Patzern der Konkurrenz zu profitieren. Die Mentalität der Spieler steht dabei zunehmend in der öffentlichen Kritik.
BVB-Kapitän Emre Can kommentierte die Situation und stellte fest, dass die Probleme „alles im Kopf“ seien und auf die Einstellung der Mannschaft zurückzuführen. Diese Aussagen unterstreichen die tieferliegenden Schwierigkeiten, mit denen der Verein momentan konfrontiert ist. Sportdirektor Sebastian Kehl äußerte die Notwendigkeit, aus den Erkenntnissen dieser Saison zu lernen und eventuell notwendige Umbrüche zu überlegen.
Der Druck auf Borussia Dortmund
Trotz der Herausforderungen in der Bundesliga hat Borussia Dortmund das Achtelfinale der Champions League erreicht, wo sie gegen OSC Lille antreten. Das Hinspiel endete 1:1, doch in der Liga sorgt der 11. Platz für große Sorgenfalten. Es gibt erhebliche Leistungsschwankungen zwischen den Spielen in der Champions League und den Begegnungen in der Bundesliga. Dies sorgt für Unmut bei Fans und Beobachtern.
Sportpsychologe Matthias Herzog bewertet die Lage des BVB als tief in der Krise und spricht von einer „blutleeren und führungslosen Spielweise“. Besonders problematisch ist die fehlende intrinsische Motivation, insbesondere in den Bundesliga-Spielen. Während Dortmund sich als Spitzenklub sieht, verhält sich die Mannschaft nicht entsprechend und schafft es nicht, ihre Spielstärke auf den Platz zu bringen.
Kritik an der Führungsebene und den Spielern
Herzog kritisierte zudem die aktuelle Führungsstruktur im Verein und bemängelte das Fehlen von Verantwortung. Auch der neue Trainer Niko Kovač wird als autoritäre Führungsfigur angesehen, bisher bleibt jedoch eine Verbesserung in den Leistungen aus. Die Spieler zeigen keine klare Ansage und strahlen mangelnde Emotionen aus. Unklarheiten über den Spielstil zeigen, dass es an einer kohärenten Strategie fehlt.
Besonders betont wird, dass echte Leader innerhalb der Mannschaft fehlen. Die Mentalitätslücke zwischen großen und kleinen Spielen trägt zur schwachen Performance in der Bundesliga bei. Stade 2012 hat der BVB die Meisterschaft nicht mehr gewonnen, was den Druck auf die Spieler und das gesamte Team weiter erhöht.
In dieser Krisensituation wird auch der ideale Umgang mit Sportpsychologie deutlich. Obwohl die Notwendigkeit erkannt wird, sind nur wenige Bundesligisten bereit, Sportpsychologen vollzeit zu beschäftigen, was die Entwicklung von Teamzusammenhalt und Spielermentalität erschwert. Die Akzeptanz der Sportpsychologie im Profi-Fußball wird oft als unzureichend angesehen.
Der FC St. Pauli geht beispielsweise in eine andere Richtung und hat offen nach einem Sportpsychologen gesucht, um seine Teamdynamik zu verbessern. Solche Schritte könnten auch für Borussia Dortmund wegweisend sein, um die tiefgreifenden Probleme anzugehen und nachhaltige Lösungen zu finden.
Die kommenden Spiele gegen RB Leipzig, FSV Mainz 05, SC Freiburg und FC Bayern München könnten entscheidend dafür sein, ob der BVB noch in den internationalen Wettbewerb eingreifen kann oder ob die Krise sich weiter zuspitzt.