
Die Diskussion um die geplante Event-Arena am Münchner Flughafen, auch bekannt als MUCcc, hat sich in den letzten Wochen verschärft. Initiatoren und Kritiker stehen sich gegenüber, während die Stadt Freising die Weichen für das Bauvorhaben stellt.
Der Freisinger Stadtrat beschloss im April 2022 mit einer Mehrheit die Grundsatzentscheidung für das Projekt. Nach dieser Entscheidung wurde das Bauleitverfahren eingeleitet. Geplant ist eine Konzert- und Kongresshalle, die auf einer Fläche von 8,6 Hektar errichtet werden soll und eine Kapazität von bis zu 20.000 Besuchern bietet. Die Arena ist darauf ausgelegt, ein breites Spektrum an Veranstaltungen, von Kultur über Sport bis hin zu Messen und TV-Produktionen, zu beherbergen.
Kritik an Verkehrsplanung
Während viele die kulturellen Möglichkeiten der MUCcc begrüßen, gibt es heftige Bedenken bezüglich des Verkehrs. Max Breu, ein Anwohner, äußerte in einem Leserbrief auf der Süddeutschen Zeitung sein Unbehagen über die Annahme, dass die Freisinger mit dem Fahrrad oder Pendelbussen zu den Konzerten anreisen werden.
„Die Arena wird eher Künstler wie Mario Barth oder Cro anziehen, da sie für Top-Acts zu klein ist“, so Breu. Er betont zudem, dass die bereits überlastete Ismaninger Straße in Stoßzeiten zusätzlich unter den Besucherströmen leiden würde. Kritiker bemängeln, dass die Behauptung, die Event-Arena habe keine „Verkehrsauswirkungen“, nicht der Realität entspreche.
Ein Verkehrsgutachten hat die Funktionsfähigkeit des Straßennetzes auch bei voller Auslastung der Halle untersucht. Allerdings ist mit deutlichen Verzögerungen in den umliegenden Parkhäusern während der Hauptverkehrszeiten zu rechnen. Der geplante Ausbau der Freisinger Allee, die vierspurige Erweiterung und die Aufstellung von Ampelanlagen sind notwendig, um Verkehrsprobleme zu mildern. „Die Ausbaumaßnahmen und die Fußgängerunterführung werden vom Investor getragen“, betonte der Bauausschuss, der mit 9:4 für den Vorentwurf des Bebauungsplans stimmte.
Umweltfreundliche Mobilität
Parallel zu diesen Entwicklungen verfolgt die Stadt München neue Mobilitätskonzepte. Laut München.de sollen verkehrsberuhigte Zonen eingeführt und der Raum für Rad, Fuß- und öffentlichen Nahverkehr verbessert werden. Auch eine Entwicklung nachhaltiger Logistikkonzepte zur Reduzierung des Autoverkehrs soll angestoßen werden. Diese Maßnahmen könnten langfristig dazu beitragen, die Verkehrssituation in der Umgebung der Event-Arena zu entschärfen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Umsetzung des Projekts und die damit verbundenen Infrastrukturmaßnahmen die Verkehrsströme beeinflussen werden. Die Bürger von Freising fordern eine transparente Abwägung der Vor- und Nachteile, um die Auswirkungen auf ihren Alltag fair zu beurteilen.