
In München hat die Polizei einen erheblichen Drogenfund gemacht und zwei Tatverdächtige festgenommen. Ermittler durchsuchten am 16. Dezember mehrere Wohnungen und fanden dabei fünf Kilogramm Heroin sowie eine Ziegelpresse, mit der Heroin in Briketts gepresst werden kann. Diese Presse ist seit über 15 Jahren nicht mehr in München entdeckt worden, wie die Polizei mitteilte. Laut den Ermittlungen könnte die Gesamtmenge des sichergestellten Heroins auf bis zu sieben oder acht Kilogramm ansteigen, wenn weitere Substanzen als Heroin identifiziert werden.
Die Polizei wurde auf die beiden Tatverdächtigen aufmerksam, nachdem Anwohner merkwürdige Aktivitäten in einer Wohnung in der Au beobachtet hatten. Bei der Observation stellte sich heraus, dass ein 19-jähriger Albaner verdächtige Handlungen in mehreren Wohnungen im Stadtteil Moosach und in der Au zeigte. Bei der Durchsuchung der Wohnungen fanden die Beamten nicht nur die Drogen, sondern auch knapp 10.000 Euro Bargeld und Hinweise auf eine organisierte Drogenverteilung.
Herkunft und Hintergründe
Die 26 Jahre alte mutmaßliche Komplizin ist ebenfalls albanischer Herkunft. Albanische Banden, die Teil der so genannten Westbalkan-Mafia sind, haben in den letzten Jahren verstärkt am Drogenhandel nach Deutschland mitgewirkt. Die Münchner Polizei konnte bislang keine Informationen über mögliche Hintermänner der Gruppe erlangen. Beide Verdächtigen befinden sich nach der Festnahme in Untersuchungshaft und haben sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Die Ermittlungen zum Drogenhandel und möglichen weiteren Komplizen sind noch lange nicht abgeschlossen. Die Polizei hat bereits zehn Abnehmer identifiziert, die Heroin in der Stadt gekauft haben sollen. Die zuständigen Behörden rechnen mit einem weiteren Zeitraum von mindestens einem halben Jahr für die Aufklärung der Hintergründe und Strukturen des Drogenhandels.
Für den Drogenmarkt hätte der gefundene Stoff einen ungefähren Verkaufswert von bis zu 800.000 Euro, wofür die Ermittler klare Werte angegeben haben. Die Drogen wurden jedoch nicht in den Wohnungen selbst verkauft; die Geschäfte fanden offenbar an anderen Orten aus Sicherheitsgründen statt, wie die Polizei vermutete, die sich weiterhin mit den umfangreichen Ermittlungen befasst.